Tuberkulose

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    (lateinisch) veraltet: Schwindsucht, Abk.: Tb, Tbc, Tbk;

    Tuberkel

    Tuberkulose ist benannt nach den kleinen Knötchen (Tuberkel), wegen derer die Rindertuberkulose auch Perlsucht heißt. Die Tuberkel bestehen aus entzündlichem Granulationsgewebe und sind die Reaktion des Körpers auf das Tuberkelbakterium (Mycobacterium tuberculosis), das von Robert Koch entdeckt wurde. Außer den Lymphozyten und Abwehrzellen der Gewebe enthalten die Tuberkel typische Riesenzellen von Langhans, aber keine Blutgefäße, weswegen sie im Zentrum käsig zerfallen (Nekrose), sobald sie die Größe von einigen Millimetern überschreiten.

    Primäraffekt

    Der tuberkulöse Ersteffekt (Primäraffekt) befindet sich fast immer in der Spitze der Lunge. Meist verläuft diese Erstinfektion unerkannt und hinterlässt lediglich die Schwellung eines Lymphknotens, der im Laufe der Jahre verkalkt. Damit ist die Krankheit meist beendet, obwohl diese Lymphknoten jahrzehntelang lebende Tuberkelbakterien enthalten können.

    Durch die Erstinfektion wird die Bildung von Antikörpern im Blut angeregt, mit deren Hilfe man die stattgefundene Infektion durch die Tuberkulinprobe nachweisen kann. Einen Schutz vor Ansteckung verleihen diese Antikörper aber nicht.

    Zirrhotische, exsudative und miliare Form

    Voraussetzung für den Ausbruch der Tuberkulose als schwere, zehrende Krankheit durch Erstinfektion oder Wiederaufflammen des Primäraffektes ist eine massive Infektion oder Schwächung der allgemeinen Widerstandskraft. Nach dem Krankheitsverlauf unterscheidet man die zirrhotische Form (chronisch und langsam fortschreitend), die proliferativ zu Gewebsverhärtung führt, von der exsudativen Form (akut, schleimig-entzündlich), die zu käsiger Einschmelzung, Eiterung und Ergüssen neigt. Gelangen die Erreger ins Blut, entsteht bei sehr geschwächter Abwehrkraft die akute Miliartuberkulose, bei der hirsekorngroße (miliare) Knötchen in der ganzen Lunge oder dem ganzen Körper innerhalb weniger Tage unter hohem Fieber auftreten.

    Lungentuberkulose und Organtuberkulosen

    Nach ihrer anatomischen Verteilung unterscheidet man die Lungentuberkulose von den Organtuberkulosen (chirurgische Tuberkulosen), da diese eher als die Lunge operativ behandelt werden können, z.B. Darm-, Nieren-, Haut-, Knochen-, Lymphknotentuberkulose usw.

    Therapie

    Die Therapie findet mit chemotherapeutischen Antituberkulstika mit regelmäßiger Therapieüberwachung statt.