Theodor Beza

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    Genfer Theologe; * 24. Juni 1519 in Vézelay, † 13. Oktober 1605 in Genf

    eigentlich: Theodore de Bèze;

    Theodore de Bèze wirkte zehn Jahre als Lehrer für griechische Sprache in Lausanne und vollendete die von Marot begonnene metrische Übersetzung der Psalmen, die, später modernisiert, dem Kirchengesang der reformierten Gemeinden in Frankreich zu Grunde liegt. 1557 und 1558 trat er bei den protestantischen Fürsten Deutschlands lebhaft für die bedrohten Waldenser in Piemont und für die Befreiung der in Paris verhafteten Reformierten ein. Er versuchte vergeblich, für den Gedanken einer Union aller evangelischen Christen bei den deutschen und schweizerischen Theologen zu werben.

    Durch Calvin beeinflusst, wandte sich Beza immer mehr der praktischen Theologie zu. 1558 ging er nach Genf und wurde dort Prediger sowie Professor der Theologie. Er trat für Calvin gegen die Angriffe der Lutheraner Westphal und Tilemann Heßhusius in mehreren, zum Teil beißend ironischen Schriften 1559 und 1560 auf. 1559 gewann er den König Anton von Navarra für die Reformation. Bei dem Kolloquium zu St. Germain 1562 sprach er gegen die Bilderverehrung und wirkte nach Ausbruch des Bürgerkriegs als Feldprediger im Gefolge des Prinzen Condé. Nach Calvins Tod 1564, dessen Nachfolger als Präsident des Konsistoriums Beza wurde, galt er als erster Theologe der reformierten Kirche. 1571 nahm er an der allgemeinen Nationalsynode französischer Reformierter zu Nîmes teil. Franz von Sales suchte ihn vergeblich zur Rückkehr zum Katholizismus zu bewegen. Als die Jesuiten verbreiten ließen, er sei gestorben und habe sich noch vor seinem Ende zum katholischen Glauben bekannt, schrieb er dagegen ein Spottgedicht.