Simbabwe

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Die Rebublik Simbabwe liegt im Südosten Afrikas. Ihre Nachbarn sind im Nordosten und Osten Mosambik, im Süden Südafrika, im Südwesten Botswana und im Nordwesten Sambia.

    Mit einer Fläche von 390 759 km² ist Simbabwe in etwa so groß wie Deutschland und Belgien zusammen.

    Von Nordost nach Südwest durchzieht eine Bergkette das Land, der breite Bergrücken wird Hochveld genannt und erreicht Höhen bis zu ca. 1 500 m. Im Norden und Süden fällt das Gebirge in ausgeprägten Stufen ab über das so genannte Mittelveld (Höhen zwischen 400 und 800 m über dem Meerespiegel) bis hin an die Ufer des Sambesi im Norden bzw. des Limpopo im Süden. Der Berg Inyangani im äußersten Osten ist mit 2 596 m die höchste Erhebung des Landes. Im Norden stürzt der Sambesi über die berühmten Victoriafälle und wird anschließend als Karibasee gestaut.

    Die größte Stadt des Landes ist die Hauptstadt Harare mit rund 1,45 Millionen Einwohnern, gefolgt von Bulawayo (678 000 Einwohner).

    Klima

    Simbabwe liegt zwar im randtropischen Klimabereich, hat aber durch die Höhenlage ein gemäßigtes Klima mit trockenen, teils kühlen Wintern (Durchschnittstemperaturen im Juli ca. 16 °C). Im Sommermonat Januar beträgt die durchschnittliche Temperatur ca. 21 °C. Die meisten Niederschläge (Regenzeit von ca. November bis März/April) gehen in den östlichen Bergregionen ab (bis zu 1 400 mm), während im Süden weniger Regen fällt.

    Flora und Fauna

    In den regenreichen Gebieten im Osten Simbabwes gibt es Gebiete mit immergrünem Wald, während man im trockenen Süden Halbwüste findet. Der Hauptteil des Landes ist bedeckt von Grassavannen und Savannen mit laubabwerfenden Bäumen (Affenbrotbaum, Mohobohobo-Baum).

    Große Teile dieser Flächen wurden für die landwirtschaftliche Nutzung gerodet. Doch wurden nicht zuletzt auf Grund der Interessen des Fremdenverkehrs weite Teile des Landes zum Naturschutzgebiet erklärt. Das kommt der artenreichen Tierwelt zugute: Neben Elefanten, Giraffen und Zebras finden sich unter anderem Geparden, Leoparden, Löwen, Wanderfalken und Fischadler. Auch Exemplare des vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashorns leben in diesen Gebieten. Noch immer kann ein Horn dieses Tieres, das unter anderem als Aphrodisiakum gepriesen wird, auf dem Schwarzmarkt mehrere Tausend Dollar einbringen.

    Bevölkerung

    Simbabwe hat rund 12,75 Millionen Einwohner. Praktisch die gesamte Bevölkerung besteht aus Schwarzafrikanern, die größte Volksgruppe ist die der Shona (über 80 % der Gesamtbevölkerung), gefolgt von der Gruppe der Ndebele (15 %). Außerdem leben kleine Minderheiten wie die Tonga im Staat. Die langen zwischen den beiden größten ethnischen Gruppen herrschenden Spannungen haben seit der Unabhängigkeit abgenommen. Die übrigen 2 % der Einwohner sind Europäer (meist britischer Abstammung), Mischlinge und Asiaten.

    In den ländlichen Gebieten werden überwiegend die Dialekte der entsprechenden Volksgruppen verwendet. Shona und Ndebele sind zusammen mit Englisch die Amtssprachen Simbabwes und werden auch in den Schulen gelehrt. In Simbabwe besteht Schulpflicht, in der Hauptstadt Harare gibt es seit 1957 eine Universität. Rund 90 % der Simbabwer können lesen und schreiben.

    Etwa 25 % der Bevölkerung sind Christen. Rund die Hälfte der Einwohner praktizieren eine Mischung aus christlichem und traditionellem Glauben, der auch Ahnenverehrung und Geisterglauben beinhaltet. Den rein traditionellen Glauben findet man bei einem knappen Viertel der Bevölkerung. Daneben gibt es kleine Minderheiten von Muslimen, Juden und Hindus.

    Eine große Bedrohung für die Bevölkerung Simbabwes ist Aids: Es wird davon ausgegangen, dass jeder fünfte Simbabwer mit dem tödlichen Virus infiziert ist. Die Folgen für die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen des Landes sind in ihren Ausmaßen noch nicht abzusehen. Bereits heute beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung nur 35 Jahre; die Säuglingssterblichkeit liegt bei 7 %. Dementsprechend wächst die Bevölkerung jedes Jahr trotz hoher Geburtenraten nur um 0,5 %.

    Politisches System

    Simbabwe ist eine Republik, der Präsident (seit 1987 Robert Gabriel Mugabe; 1980-87 Regierungschef) als Staats- und Regierungsoberhaupt wird (nach einer Verfassungsreform 2007) alle fünf Jahre direkt gewählt und ist oberster Führer der Streitkräfte. Er ernennt sein Kabinett, das wiederum dem Parlament verantwortlich ist.

    Die Legislative liegt beim Einkammerparlament, das aus 150 Abgeordneten besteht (120 gewählt, 20 durch das Staatsoberhaupt ernannt, zehn Clanchefs). Der Senat hat 66 Mitglieder (50 gewählt, sechs durch das Staatsoberhaupt ernannt, zehn Clanchefs). Gewählt wird jeweils alle fünf Jahre.

    Dominierende Partei ist die ZANU-PF des Präsidenten Mugabe mit Joshua Nkomo als Parteivorsitzendem. Stärkste Oppositionspartei ist die "Bewegung für den demokratischen Wandel" (MDC) unter dem Vorsitzenden Morgan Tsvangirai, der seit Beginn der 1990er Jahre als Gewerkschaftsführer der Regierung Mugabe Paroli geboten hatte. Das Wahlrecht hat jeder Bürger Simbabwes ab 18 Jahren.

    Simbabwe ist in acht Provinzen und zwei Städte, Harare und Bulawayo, untergliedert.

    Wirtschaft

    Simbabwes Ökonomie ist nach Jahrzehnten der Misswirtschaft, Korruption und politischen Unruhen schwer geschädigt. Die ohnehin schlechte Lage hat sich durch die Wirtschaftskrise der letzten Jahre extrem verschärft: Zwischen 1998 und 2006 schrumpfte die Wirtschaft real um 40 %. Das Pro-Kopf-Einkommen fiel auf 540 US-Dollar; 68 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosigkeit liegt bei vier Fünftel. Bei der Währungsreform im August 2006 wurden drei Nullen gestrichen, der Simbabwe-Dollar wurde gegenüber dem US-Dollar um fast zwei Drittel abgewertet. Trotzdem lag die Inflationsrate Mitte 2007 offiziell bei über 4 500 %. Ein Drittel der Simbabwer ist inzwischen abhängig von Nahrungsmittelhilfe.

    Die Landreform, die Mugabe in den vergangenen Jahren forcierte, war von blutigen Auseinandersetzungen begleitet und schwächte den Agrarsektor massiv. Hier sind 65 % der Bevölkerung beschäftigt und erwirtschaften rund 18 % des BIP. Die Mehrheit der Bauern betreibt jedoch reine Subsistenzwirtschaft oder ist auf den großen Farmen angestellt. Angebaut werden neben Zuckerrohr, Mais und Tee auch Baumwolle, Tabak, Weizen, Hirse und Kaffee. Eine umfangreiche Rinderhaltung (auch Ziegen, Schweine und Schafe) deckt den Bedarf an Milchprodukten im Land.

    Simbabwe verfügt über reichhaltige Bodenschätze, zu denen neben Gold und Kohle vor allem verschiedene Erze gehören. Eingeführt werden vor allem Konsumgüter, Maschinen und Brennstoffe für die Stromgewinnung, die im Land vorhandenen Wasserkraftwerke (z.B. Kariba-Süd am Sambesi) decken nur rund drei Viertel des Energiebedarfs. Geliefert werden diese Güter zur Hälfte aus Südafrika. Exporte - Baumwolle, Tabak, Zitrusfrüchte, Gold, Textilien - gehen ebenfalls nach Südafrika, außerdem sind China und Sambia Abnehmer.

    Der Tourismussektor, der an Orten wie den berühmten Victoria-Wasserfällen gerade an Bedeutung zu gewinnen begann, kam durch die instabile politische Situation fast zum Erliegen. Harare besitzt einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der Simbabwe-Dollar.

    Republik Simbabwe

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    Republic of Zimbabwe
    Amtssprache Englisch
    Hauptstadt Harare
    Staatsform Republik
    Fläche 390.759 km²
    Einwohner 12.750.000
    Währung Simbabwe-Dollar
    Zeitzone UTC +2
    KFZ-Kennzeichen ZW
    Internet-TLD .zw
    Telefonvorwahl 00263

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.