Selbstbestimmungsrecht

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    ein in der allgemeinen Freiheitsidee der Aufklärung und Französischen Revolution, besonders in der nationalstaatlichen Bewegung verwurzeltes Prinzip, das jedem Volk bzw. jeder nationalen Minderheit das Recht zuerkennt, in freier Entscheidung über seine staatliche Form (souveräne Eigenstaatlichkeit, Autonomie oder Anschluss an den Staat des Muttervolkes) zu bestimmen.

    Das Selbstbestimmungsrecht war sowohl in die "Vierzehn Punkte" Wilsons wie in den Versailler Vertrag aufgenommen, wurde jedoch in der Praxis den Minderheiten nicht immer zugestanden. Das Selbstbestimmungsrecht führte z.B. nach dem 1. Weltkrieg zur Gründung der Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns, nach der russischen Revolution von 1917 auch zur Unabhängigkeitserklärung Finnlands und der baltischen Staaten. Die Forderung nach Selbstbestimmung löst immer wieder Krisen aus (z.B. Kosovo-Konflikt). Im Völkerrecht sowie in der Erklärung der Menschenrechte der UNO ist das Selbstbestimmungsrecht bis heute nicht verankert.

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