Schweden (Kunst)

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    unter dem Einfluss der mitteleuropäischen Kunst entwickelte sich etwa seit dem 11. Jh. eine eigenständige schwedische Kunst.

    Dabei bildete die Durchsetzung des Christentums einen starken Einschnitt zwischen Frühgeschichte und Mittelalter.

    Die romanische Baukunst war hauptsächlich von der deutschen Kunst beeinflusst und brachte Basiliken und Rundkirchen hervor; französische Einflüsse sind besonders in der Gotik spürbar; dabei gedrungenere Verhältnisse der Proportionen als üblich (z.B. Dom in Uppsala; Dom in Linköping mit einem Chorbau des 15. Jh.s).

    Die Renaissance hielt im 16. Jh. in Schweden Einzug. In dieser Zeit entstanden in erster Linie große Schlossbauten, wie die in Gripsholm, Kalmar und Vadstena, unter Mitwirkung deutscher und niederländischer Baumeister erbaut. Die Bautätigkeit des 17. und 18. Jh.s war im wesentlichen durch den italienischen Barock bestimmt (Schlösser in Drottningholm und Stockholm). Klassizismus und Historismus prägten die schwedische Baukunst des späten 18. und 19. Jh.s. Eine eigenständige Architektur setzte sich wieder nach 1900 durch. Deren wichtigstes Werk war der monumentale Klinkerbau des Stockholmer Rathauses (1909 bis 1923).

    Die Bildhauerkunst war noch enger an die mitteleuropäische und vor allem deutsche Kunst geknüpft. Seit dem Ende des 14. Jh. wurden Plastiken der Lübecker Schule importiert (beispielsweise schuf B. Notke den hl. Georg für die Stadthauptkirche in Stockholm 1489).

    Im 16. und 17. Jh. wurde der deutsche Einfluss zugunsten des niederlänischen zurückgedrängt; im 18. Jh. wies die schwedische Bildhauerkunst mehr französische Prägung auf. Durch J.T. Sergel erlangte die schwedische Bildhauerkunst im Rokoko und Klassizismus europäische Geltung; auch im 20. Jh. entwickelte die Bildhauerei durch v.a. C. Miller (Orpheus-Brunnen, 1936, Stockholm) eigenständige Formen;

    Für die neuere schwedische Architektur steht z.B. F. Boberg (1860 bis 1946) mit kompakten Bauten wie den Postgebäuden in Stockholm (1904) und Malmö (1906). Bedeutende moderne Architekten waren O. Almqvist und E.G. Asplund.

    Eine genuin schwedische Malerei ist erst im 18. Jh. zu erkennen: aus der von dem Hamburger D. Krafft in Stockholm gegründeten Schule (2. Hälfte des 17. Jh.) kristallisierte sich im 18. Jh. eine schwedische Schule heraus. Die Entwicklung des 19. Jh.s, (bedeutendster Meister der Landschaftsmalerei C.J. Fahlcrantz) war durch Berührungen mit der Romantik und mit der Düsseldorfer Schule geprägt.

    Der schwedische Impressionismus ist durch A. Zorn vertreten (besonders seine Radierungen). Das 20. Jh. entwickelte in Schweden einen gemäßigten Expressionismus, neben dem die unter der Bezeichnung "Neue Sachlichkeit" gefasste Richtung vertreten ist.