Schwaben (Herzogtum)

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    ehemaliges deutsches Herzogtum, das Gebiet zwischen Schweizer Alpen, Vogesen, Oberrhein, Neckar, Donau-Lech umfassend.

    Ursprünglich von Kelten besiedelt, zur Römerzeit Teilgebiet Rätiens, im 3./4. Jh. von den suebischen Alemannen erobert, die nach dem Tod des Aetius Elsass, Pfalz und Schweiz besetzten. Schwaben bewahrte sich trotz der Niederlage der Alemannen gegen Chlodwig 496 (bei Zülpich) weitgehende Unabhängigkeit von den Franken unter eigenen Herzögen (Frühgeschichte noch wenig erschlossen): 744 Herzogtum von den Karolingern aufgehoben, durch Graf Burkhard um 918 erneuert, widerstand Konrad I., unterwarf sich 919 Heinrich I. und stand in der Folgezeit unter der Herrschaft von Verwandten der sächsischen und salischen Kaiser; Heinrich IV. setzte 1079 mit seinem Schwiegersohn Friedrich die Staufer als Herzöge ein, die bis zum Tod Konradins (1268) das Herzogtum innehatten.

    Später zerfiel Schwaben in kleine reichsunmittelbare Territorien geistlicher und weltlicher Fürsten und in Städte, die vom Wegfall der starken Herzoggewalt Nutzen zogen, gegen das Bestreben der Mächtigeren (Habsburger, Württemberger Herzöge), sich auf Kosten der Kleinen zu vergrößern, schlossen sich die kleineren Territorialherren 1367 im Schleglerbund und die Städte 1376 im Schwäbischen Städtebund zusammen. Zur Wahrung des Landfriedens wurde 1488 der große Schwäbische Bund geschaffen. Die Aufsplitterung in viele reichsunmittelbare Territorien blieb bis ins 19. Jh. bestehen.

    Schwaben bezeichnet heute die Schwäbisch sprechenden Einwohner Altwürttembergs, Oberschwabens und des bayerischen Schwaben.