Schlauchpilze

    Aus WISSEN-digital.de

    (Ascomycetes)

    Die Klasse der Schlauchpilze ist dadurch charakterisiert, dass die geschlechtlich gebildeten Sporen in endständigen Hyphenschläuchen, den Asci, gebildet werden. Bei den meisten Arten entstehen in einem Ascus acht Askosporen. Im Allgemeinen überwiegt jedoch die ungeschlechtliche Vermehrung durch Konidien (Pilzsporen).

    Die einfachsten Schlauchpilze stellen wohl die Hefearten dar, als Beispiel sei Saccharomyces cerevisiae, die Bier- und Bäckerhefe erwähnt. Diese Hefen vergären verschiedene Zucker zu Alkohol und haben dadurch eine außerordentliche Bedeutung bei der Herstellung von Nahrungs- und Genussmitteln erlangt. Sehr wichtig sind die Schimmelpilzgattungen des Gießkannenschimmels (Aspergillus) und des Pinselschimmels (Penicillium). Sie sind nicht nur als Schimmelbildner schädlich, sondern liefern auch wertvolle Antibiotika, von denen besonders das Penizillin bekannt geworden ist. Auch zur Herstellung von Pilzkäsen (Roquefort usw.) werden Penicillium-Arten verwendet.

    Weiterhin sind die echten Mehltaupilze zu erwähnen, z.B. der Stachelbeermehltau (Spaerotheca) und der Rebenmehltau (Uncinula).

    Die Gattung Venturia verursacht die Verschorfung von Äpfeln und Birnen.

    Ein wichtiger Pilz ist auch das Mutterkorn (Claviceps purpurea), das bei uns noch gelegentlich auf Roggen und Wildgräsern zu finden ist. Sichtbar werden die dunkelgefärbten Sklerotien, die giftige, aber als Heilmittel wichtige Alkaloide enthalten. Im Mittelalter gelangten diese Sklerotien ins Mehl und verursachten so Epidemien ("Höllenfeuer", Sacer ignis).

    An Obst ist häufig die durch Monilia verursachte Moniliafäule zu sehen, bei der sich weißliche Wülste von Konidienträgern ringförmig anordnen.

    Die Morcheln und Trüffeln wurden aufgrund ihrer schmackhaften Fruchtkörper (die sich bei den Trüffeln unterirdisch entwickeln) zu geschätzten Speisepilzen.

    Kalenderblatt - 24. April

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