Russland

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    Geografie

    Russland (russisch Rossija, amtlich Rossiskaja Federazija - Russische Föderation) ist mit 17 075 300 km² das größte Land der Erde. Das Land erstreckt sich über elf Zeitzonen 9 000 km weit von Osteuropa nach Nordasien; von Süd nach Nord beträgt die größte Ausdehnung über 4 000 km.

    Russland zählt 14 Nachbarländer. Im europäischen Teil des Landes sind dies im Nordwesten Norwegen, Finnland, Estland und Lettland. Als eine Enklave liegt Kaliningrad (deutsch: Königsberg), umgeben von polnischem und litauischem Staatsgebiet, am Finnischen Meerbusen der Ostsee. An der Westgrenze liegen Weißrussland und die Ukraine, im Südwesten das Schwarze Meer und Georgien. Es folgen im asiatischen Teil Russlands die südlichen Grenzen zu Aserbaidschan, Kasachstan, Mongolei, China und Nordkorea.

    Im Südosten Russlands liegt das Japanische Meer, im Osten der Pazifik mit Ochotskischem Meer und Beringmeer. Im äußersten Osten des Landes trennt nur die 85 bis 100 km breite Beringstraße Ostsibirien von Alaska. Die Nordküste zum Nordpolarmeer unterteilt sich von Ost nach West in Ostsibirische See, Laptewsee, Karasee und Barentssee. Die Gesamtlänge der Küsten des Landes beträgt 37 653 km.

    Das Uralgebirge bildet die Grenze zwischen europäischem Westteil und asiatischem Ostteil des Landes. Der Ural erstreckt sich auf einer Länge von mehr als 2 000 km vom Karasee (Polarmeer) im Norden bis zur Mündung des gleichnamigen Flusses Ural, der 2 428 km lang durch Russland und Kasachstan fließt und bei Atyrau (bis 1992 Gurjew) im Kaspischen Meer mündet. Das Mittelgebirge hat eine Breite von bis zu 150 km, höchster Berg des Ural ist der Naradnaja mit 1 894 m.

    Der europäische Teil Russlands liegt westlich des Ural. Er wird von der Osteuropäischen Ebene eingenommen, die im Südosten bis zum Großen Kaukasus, im Westen bis zum Mitteleuropäischen Tieflandsaum reicht. Im Kaukasus befindet sich mit dem Elbrus (5 642 m) der höchste Berg Russlands. Im Zentrum der Osteuropäischen Ebene befinden sich die Waldaihöhen. Hier entspringen die Flüsse Wolga, Dnjepr und Westliche Dwina. Ebenfalls im europäischen Teil Russlands entspringt der Don. Er fließt über die Mittelrussische Platte und mündet nach 1 870 km in einem weitflächigen Delta ins Asowsche Meer, einer nördliche Ausbuchtung des Schwarzen Meers. Im europäischen Teil liegt auch die Hauptstadt Moskau.


    Der asiatische Teil Russlands liegt östlich des Ural. Er wird zum größten Teil von Sibirien eingenommen. Sibirien gliedert sich in das Westsibirische Tiefland (bis zum Fluss Jenissei), dem Mittelsibirischen Bergland (zwischen Jenissei und Lena) und dem Ostsibirischen Bergland.

    Hohe Gebirgsketten wie Altaigebirge (höchster Berg Belucha mit 4 506 m), Sajangebirge, Tannu-ola, Tuwabergland sowie die Bergländer Baikaliens und Transbaikaliens trennen Sibirien von Zentralasien ab. Ein weiteres Gebirge liegt auf der Halbinsel Kamtschatka im äußersten Osten Russlands. Es erreicht mit dem noch tätigen Vulkan Kljutschewskaja eine Höhe von 4 750 m.

    Längster Fluss sowohl Sibiriens als auch ganz Russlands ist die Lena mit 4 313 km Länge. Sie entspringt im Baikalgebirge und mündet in die Laptewsee. Der Fluss Jenissei ist mit 4 102 km nur unwesentlich kürzer. Er entspringt in der Tuwinischen Republik (einer Teilrepublik Russlands) und mündet in die Karasee. Der Ob bildet den Hauptfluss Westsibiriens. Er hat eine Länge von 3 650 km und fließt vom nördlichen Vorland des Altaigebirges zum nach dem Fluss benannten Obbusen der Karasee.

    Die größten Seen des Landes sind im europäischen Teil der Ladogasee und der Onegasee. Der Ladogasee nordöstlich von Sankt Petersburg ist überdies mit einer Fläche von 18 400 km² der größte See Europas - seine Fläche ist etwa 30-mal so groß wie der Bodensee - und zählt 660 Inseln. Der Onegasee ist ein Gletschersee im Süden Kareliens. Er weist eine Fläche von 9 720 km² auf. Die Größe der europäischen Seen wird jedoch vom ältesten und tiefsten Süßwassersee der Erde übertroffen, dem Baikalsee. Das Gewässer in Ostsibirien hat eine Fläche von etwa 31 500 km² und eine Tiefe von bis zu 1 673 m. Mehr als 330 Wasserläufe münden in das fischreiche Gewässer, das jedoch durch Industrie und Landwirtschaft schwer belastet ist.

    Klima

    Der überwiegende Teil Russlands gehört der gemäßigten Klimazone an und ist von kontinentalen Einflüssen geprägt. Ausnahmen bilden drei Regionen: erstens der Süden des Fernen Ostens, der Monsunregen aufweist; zweitens Nordsibirien mit arktischem Klima und drittens die Schwarzmeerküste mit subtropischem Klima. Das überwiegend trocken-kontinentale Klima ist von kalten bis sehr kalten Wintern und warmen bis heißen Sommern geprägt. Im ostsibirischen Gebirgsland liegen nahe der Stadt Werchojansk die Kältepole der nördlichen Halbkugel. Diese weisen Temperaturen von bis zu -50 °C im Januarmittel auf. In den asiatischen Steppengebieten dagegen steigen die Temperaturen im Sommer auf Durchschnittswerte von 25 °C. Die Durchschnittstemperaturen in den europäischen Städten Sankt Petersburg und Moskau betragen im Januar -10 °C und -11 °C, im Juli 17 °C bzw. 18 °C. In Irkutsk in Ostsibirien fallen die Temperaturen im Januar durchschnittlich auf -21 °C, im Juli betragen sie durchschnittlich 15,5 °C. In Wladiwostok, der größten Hafenstadt des Landes am Pazifischen Ozean, betragen sie durchschnittlich -14,5 °C im Januar und 21 °C im Juli.

    Die jährliche Niederschlagsmenge liegt in den europäischen Städten Moskau und Sankt Petersburg zwischen 550 mm und 605 mm jährlich, in den asiatischen Städten ist sie insgesamt niedriger: in Werchojansk werden Durchschnittswerte um 135 mm, in Irkutsk um 375 mm und in Wladiwostok um 460 mm erreicht.

    Flora und Fauna

    Auf Grund der großen Ausdehnung des Landes und der daraus resultierenden klimatischen Unterschiede finden sich verschiedenste Vegetationszonen. Die im Polarmeer liegenden arktischen Inselgruppen gehören zum größten Teil zur Region der polaren Kältewüsten und weisen keine oder nur sehr wenig Vegetation auf. Große Teile dieser Inseln sind über das ganze Jahr von Eis bedeckt. Im Norden Sibiriens herrscht von Kamtschatka bis zur Halbinsel Kola - auf einer Fläche, die fast zehnmal so groß ist wie Deutschland - Tundravegetation vor. An die Dauerfrostböden der Tundra, die von Zwergsträuchern, Heidekräutern, Moosen und Flechten bewachsen sind, schließt sich südlich die Taiga an. Das boreale Nadelwaldgebiet der Taiga umfasst eine Fläche von etwa elf Millionen km² - die 30fache Größe Deutschlands - und zählt zahlreiche Moore. Dem Taigagürtel folgt vor allem im europäischen Teil Russlands eine Zone, die von Laubwäldern geprägt ist. Der Mischwald geht im asiatischen Teil nach Süden zuerst in Wiesen- und Waldsteppen, im unteren Altai in Gebirgstrockensteppen über. Es folgen waldfreie Wiesen und Schwarzerdesteppen sowie Kurzgrastrockensteppen, an die im äußersten Südosten des Landes Halbwüsten und Wüsten angrenzen.

    Ebenso wie die Flora ist die Fauna Russlands von einer großen Vielfalt geprägt. An der Nordküste des Polarmeers, in dem Beluga-Wale leben, finden sich Polarbären, Walrosse und Robben sowie verschiedene Seevögel. In der Tundraregion leben Rentiere, die auch von der einheimischen Bevölkerung gezüchtet werden. In freier Wildbahn finden sich Polarfüchse, Biber, Lemminge und Schnee-Eulen. Die weitläufigen Wälder der Taiga sind Heimat von zahlreichen Felltieren, darunter Eichhörnchen, Zobel, Marder, Fuchs und Vielfraß. Aber auch Elche, Bären, Wölfe sowie - weiter südlich - Hirsche und Nerze leben hier. Die Steppenregionen Asiens bieten einen idealen Lebensraum für Hamster, Ziesel und Murmeltiere. In den Regionen um Wolga, Don und Ural finden sich vereinzelt noch Desmane (Südrussische Bisamrüssler), eine Maulwurfsart, die vom Aussterben bedroht ist. In den fischreichen russischen Gewässern finden sich unter anderem Störe und Lachse. Die der Familie der Makrelenfische zugehörigen Fächerfische bewohnen die Gewässer Nordostsibiriens. Im Baikalsee leben so genannte Ölfische - fetthaltige Knochenfische, die schuppenlos und durchscheinend sind. Die Tierwelt im Bereich des Kaukasus ist mediterran geprägt und umfasst unter anderem Luchse und Echsen. In ganz Russland sind Falken, Adler und Kraniche anzutreffen. Eine Besonderheit sind die Baikal-Ringrobben im gleichnamigen See und die in den Gewässern der Finnischen Seenplatte lebenden Saimaa-Robben, die einzigen im Süßwasser lebenden Robbenarten weltweit.

    Bevölkerung

    Russland zählt rund 145,18 Millionen Einwohner, die sich insbesondere im zentralen und südlichen europäischen Teil und im nördlichen Vorland des Großen Kaukasus konzentrieren. Mit gut 10,4 Millionen Bewohnern (fast 15 Mio. im Großraum) größte Stadt des Landes ist die östlich der Waldaihöhen im europäischen Teil Russlands gelegene Hauptstadt Moskau. Weitere Millionenstädte sind beispielsweise Sankt Petersburg (früher Leningrad) an der Ostseeküste (4,77 Millionen im Großraum); Nischnij Nowgorod (1,31 Millionen) und Samara (1,23 Millionen) im Wolgagebiet; Jekaterinburg (1,29 Millionen) und Tscheljabinsk (1,13 Millionen) im Ural-Gebiet sowie Nowosibirsk (1,43 Millionen) in Westsibirien.

    80 % der Bevölkerung sind russischer Abstammung. Momentan steigt dieser Anteil, da zahlreiche Russen die Gebiete im benachbarten Ausland, in die sie während der Sowjetzeit umsiedelten, wieder verlassen und zurück auf das Territorium der Russischen Föderation ziehen. Neben den Russen leben mehr als 70 weitere Nationalitäten im Land, deren Mitglieder jedoch oftmals nur wenige tausend Menschen zählen. Die größte Minderheit bilden mit 4 % der Gesamtbevölkerung die Tataren, die Ukrainer stellen 2 %. Weitere größere Minderheiten sind Tschuwaschen, Baschkiren und Weißrussen. Andere Gruppen sind Jakuten, Tuwinen, Tschetschenen und finnisch-ugrische Völker wie die Karelier, Mordwinen und Udmurten. Auch nach umfangreichen Abwanderungen seit 1991 sind 0,5 % der Bevölkerung Russlanddeutsche. Sie haben ihre Hauptsiedlungsgebiete um Omsk in Westsibirien sowie im Altai- und Wolgagebiet und werden verstärkt in so genannten Nationalrayons mit Selbstverwaltung angesiedelt.

    Die Mehrzahl der Bevölkerung sind Christen. Die russisch-orthodoxe Kirche bildet mit 80 Millionen Mitgliedern die weltweit größte orthodoxe Landeskirche und ist die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft im Land. Während die überwiegende Mehrheit der slawischen Bevölkerung (wie die Russen haben auch die Ukrainer und die Weißrussen slawische Vorfahren) russisch-orthodox ist, sind die türkischsprachigen Bevölkerungsteile meist Moslems. Anhänger des Buddhismus kommen z.B. im Kaukasus und im Altaigebirge vor, in Zentralsibirien ist stellenweise noch der Schamanismus verbreitet.

    Es gibt mehr als hundert verschiedene Sprachen auf dem Föderationsgebiet Russlands. Landes- und Amtsprache ist Russisch. Russisch zählt zur östlichen Gruppe der slawischen Sprache und wird von etwa 180 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Außerhalb Russlands weisen Kasachstan, die Ukraine, die Baltischen Staaten, Usbekistan, Weißrussland, Tadschikistan sowie die USA, Kanada, Israel und Westeuropa größere russischsprachige Minderheiten auf. Die vom Slawenapostel Kyrillos geschaffene kyrillische Schrift ist in reformierter Weise die russische Schriftsprache.

    Die Lebenserwartung beträgt in dem großflächigen Staat, in dem in vielen ländlichen Gebieten Asiens nur eine mangelhafte medizinische Versorgung gewährleistet werden kann, 67 Jahre. Die Bevölkerung verringert sich derzeit um 0,4 % pro Jahr. Nur ein sehr geringer Anteil der Russen (0,4 %) kann nicht lesen und schreiben.

    Politisches System

    Seit 1993 ist Russland laut Verfassung eine Präsidialdemokratie mit föderativer Struktur. Der auf jeweils vier Jahre direkt vom Volk gewählte Präsident (seit 2008 Dmitri Medwedew) ist mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet. Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und ernennt mit Zustimmung des Parlaments den Regierungschef (seit 2008 der vormalige Präsident Wladimir Putin) und - auf dessen Vorschlag - seine Kabinettsmitglieder. Der Präsident bestimmt überdies die Leitlinien der Innen- und Außenpolitik, er kann Gesetze einbringen und das Parlament auflösen. Überdies hat er die Möglichkeit, per Dekret zu regieren. Das Parlament (Föderationsversammlung) ist zweigeteilt. Es besteht aus Föderationsrat und Staatsduma. Der Rat setzt sich aus je zwei Vertretern jedes Föderationssubjekts zusammen (insgesamt 178 Mitglieder) und ist mit umfangreichen Vollmachten ausgestattet. Er spielt eine wichtige Rolle als Gegengewicht zur Staatsduma; seine Abgeordneten sind für eine Amtsperiode von vier Jahren im Amt. Von den 450 Mitgliedern der Duma wird die Hälfte per Verhältniswahl über Parteilisten und die andere in Einpersonen-Wahlkreisen gewählt.

    Die wichtigsten Parteien des Landes sind die regierungsnahe Partei "Einiges Russland", die Kommunistische Partei Russlands, die Liberaldemokratische Partei Russlands (LDPR), die Partei "Gerechtes Russland: Heimat, Pensionäre, Leben", der Reformblock Jabloko und die Volkspartei.

    Die Föderation Unabhängiger Gewerkschaften Russlands zählt etwa 38 Millionen Mitglieder und unterteilt sich in rund 44 Einzelgewerkschaften. Daneben bestehen vereinzelt Betriebsgewerkschaften und einige Branchengewerkschaften.

    Die Verwaltung Russlands gliedert sich in 21 Republiken (respublik), sechs Regionen (krayev), 48 Gebiete (oblaste), zwei autonome Städte (gorods), ein autonomes Gebiet und zehn autonome Kreise (okrugs) - insgesamt 88 territoriale Einheiten. Das Rechtssystem basiert auf einem Zivilrecht, die Richter des Verfassungsgerichts und des Obersten Gerichts werden vom Föderationsrat auf Vorschlag des Präsidenten auf Lebenszeit ernannt.

    Wirtschaft

    Zu Beginn des 21. Jahrhunderts befindet sich die russische Volkswirtschaft im Aufschwung. Grund hierfür ist einerseits eine Abwertung des Rubels Ende der 1990er Jahre, andererseits die stark gestiegenen Erdölpreise. Die Inflation beträgt aber immer noch hohe 9,0 % (2006). Im Jahr 2006 war die russische Wirtschaft die elftgrößte der Welt, das Wachstum betrug 6,7 %. Positive Impulse sind im Bereich der Telekommunikation zu verzeichnen, der hohe Zuwachsraten aufweist. Besondere Stärken des Wirtschaftsstandorts Russland sind die Bereiche Weltraumtechnologie, moderne Werkstoffe, Biotechnologie und Lasertechnik sowie eine gut ausgebildete Bevölkerung. Negative Auswirkungen auf die mittel- und langfristige Wirtschaftsentwicklung hat die hohe Staatsverschuldung, die sich in hohen Auslandsschulden ausdrückt. Zudem sind erhebliche Defizite in den Strukturen zahlreicher russischer Betriebe in Form von veralteten Betrieben, organisatorischen Mängeln und Nachwirkungen der einstigen Planwirtschaft festzustellen.

    Nach wie vor lebt ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, betroffen sind davon vor allem ältere Personen. Aber auch Soldaten und Angestellte der Staatsbetriebe müssen oft monatelang auf ausstehende Gehaltszahlungen warten.

    Wichtigste Exportgüter sind Erdöl und Erdgas sowie petrochemische Erzeugnisse. Eingeführt werden vorrangig Maschinen, Getreide, Textilien und Zucker. Wichtigste Exportpartner des Landes sind die Staaten Europas, beim Import spielen neben Europa auch Nordamerika und Japan sowie Entwicklungsländer wie Kuba eine wichtige Rolle.

    Hauptbetriebsformen in der Landwirtschaft (12 % der Beschäftigten erwirtschaften hier 5 % des BIP) sind auch nach privatwirtschaftlichen Reformen noch Kooperativen, Kolchosen und Sowchosen. Wichtigste Anbauprodukte sind Kartoffeln und Getreide, wobei trotz hoher Erträge der Eigenbedarf an Getreide nicht gedeckt werden kann. Die Viehzucht stellt noch vor dem Pflanzenanbau den wichtigsten landwirtschaftlichen Bereich dar (Russland ist nach den USA größter Erzeuger von Kuhmilch). Rinderzucht wird vorwiegend im Wolgagebiet, in Westsibirien und dem europäischen Zentrum betrieben, Schweinezucht findet sich ebenfalls im Wolgagebiet, aber auch in Nordkaukasien und im zentralen Schwarzerdegebiet. Schafzucht weist Schwerpunkte in den Regionen Ostsibirien, Nordkaukasiens und dem Wolgagebiet auf. In der Fischerei und der Holzwirtschaft werden große Überschüsse erwirtschaftet, die in den Export gehen. In der Binnenfischerei liefert der Stör den weltweit begehrten russischen Kaviar.

    Russland hat äußerst reiche Vorkommen an verschiedenen Bodenschätzen. Dazu zählen etwa 50 % der weltweit bekannten Kohlevorkommen. Daneben profitiert das Land von umfangreichen Lagerstätten an Erdöl und Erdgas insbesondere in Westsibirien, Sachalin, Nordkaukasien, der Teilrepublik Komi und den Erdölgebieten im Wolga-Ural-Bereich. Der Erzbergbau spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, entsprechend befinden sich zahlreiche Eisen- und Nichteisenerz-Verhüttungen im Land. Die Schwer- und Rüstungsindustrie konzentriert sich im Ural um Jekaterinburg, die chemische Industrie und die Erdölindustrie finden sich in den nördlichen und östlichen Landesteilen. An den alten Hauptindustriestandorten Moskau, dem Wolgagebiet, dem Nordwesten und dem Ural produzieren zahlreiche Maschinen- und Fahrzeugindustrien, aber auch Geräte- und Anlagenbauherstellung ist hier angesiedelt. Neben den alten Industriegebieten Moskau, Nischni Nowgorod, Sankt Petersburg, Saratow, Rostow und Wolgograd sind seit dem Zweiten Weltkrieg weitere Industriestandorte vorzugsweise im asiatischen Teil des Landes entstanden. Der Außenhandel wird vor allem mit Deutschland abgewickelt, außerdem mit China und der Ukraine.

    Etwa zwei Drittel der benötigten Energie können mithilfe von fossilen Brennstoffen erzeugt werden, knapp 20 % durch Wasserkraft und der Rest durch Atomkraft.

    Wichtigste Seehäfen Russlands sind Nachodka-Wostotschny, Wladiwostok, Sankt Petersburg, Murmansk, Archangelsk, Noworossisk und Astrachan. Hauptflughäfen sind Moskau und Sankt Petersburg.

    Währung ist der Rubel (= 100 Kopeken).

    Audio-Material
    Russland, Hymne

    Weblinks

    Duma Russlands

    Außenministerium Russlands

    Touristeninformationen Russland

    The World Fact Book (CIA)

    Atlapedia Online

    Regierung Russlands

    Staatliches Russisches Museum

    Alexander Palast

    Russische Föderation

    Fl russland.jpg Wappen russland.svg
    Rossiskaja Federazija
    Amtssprache Russisch
    Hauptstadt Moskau
    Staatsform Präsidialdemokratie
    Fläche 17.075.300 km²
    Einwohner 145.180.000
    Währung Rubel
    Zeitzone MEZ +1 bis +11
    KFZ-Kennzeichen RUS
    Internet-TLD .ru, .su
    Telefonvorwahl 007

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.