Rudolf "Rudi" Dutschke

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    deutscher Politiker und Soziologe; * 7. März 1940 in Schönefeld, Brandenburg, † 24. Dezember 1979 in Aarhus, Dänemark

    holte neben einer Industriekaufmannslehre in West-Berlin das Abitur nach, um im Westen studieren zu können. Nach dem Bau der Berliner Mauer kehrte er nicht mehr in den Osten zurück. Erstmals ins Rampenlicht der Öffentlichkeit trat er 1966 bei einer Veranstaltung gegen die Große Koalition. Danach organisierte er Demonstrationen gegen das Establishment gemäß seinem Motto: "Ohne Provokation werden wir überhaupt nicht wahrgenommen". Als Mitglied und führender Kopf des "Sozialistischen Deutschen Studentenbundes" (SDS) glaubte er, "weitere Minderheiten innerhalb und außerhalb der Universität gegen das System mobilisieren zu können". Durch fortgesetzte Aktionen (Kampagnen für Abrüstung, gegen die Notstandsgesetze, gegen den Vietnamkrieg, Kirchenreden) versuchte er, auf seine Absichten hinzuweisen. Geschult an Mao, Marcuse, Adorno und Lukács, verfocht er seine Thesen von dem "langen Marsch, während dem die heutige manipulierte Gesellschaft einen Prozess der Bewusstwerdung durchmache, bis eine mit der gegenseitigen Hilfe und Solidarität vertraute Welt erreichbar wird", wobei er Gewalt als Zerstörung der Vernunft ablehnte.

    Dutschke starb an den Spätfolgen eines Attentats, das 1968 von einem Rechtsradikalen auf ihn verübt worden war.

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