Roritzer

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    deutsche Baumeister- und Bildhauerfamilie

    tätig im 15. und 16. Jh.

    alias: Roriczer;

    Mitglieder aus drei Generationen sind als leitende Meister am Dombau von Regensburg nachweisbar, einem bedeutenden Werk der deutschen Spätgotik.

    Die wichtigsten Vertreter: Wenzel Roritzer, gestorben vor 25. Juli 1419; Conrad Roritzer, geboren zwischen 1410 und 1415, gestorben in Regensburg um 1475, Sohn Wenzels; Matthäus Roritzer, gestorben um 1495, Sohn des Conrad; Wolfgang Roritzer, gestorben 29. Mai 1514, Bruder des Matthäus.

    Es werden den Roritzers auch Bildhauerwerke (Sakramentshäuschen, Ziboriumaltar) im Dom von Regensburg zugeschrieben. Conrad Roritzer war daneben führender Werkmeister am Chorbau von St. Lorenz in Nürnberg, einem der hervorragendsten Werke der deutschen Spätgotik; der Sohn Matthäus war sein Nachfolger bis 1466. Dieser Chorneubau war schon 1439 begonnen worden, nach eigenen Plänen, von Konrad Heinzelmann, einem bedeutenden Werkmeister, der unter anderem auch am Bau von St. Jakob in Rothenburg tätig war. Nach dessen Tod übernahm Conrad Roritzer die Bauleitung und modifizierte sie im Sinne einer freieren Weiträumigkeit. 1462 war er am Stephansdom in Wien, 1474 an der Münchner Frauenkirche tätig. Matthäus Roritzer ist der Autor des ältesten deutschen Baumeisterbuches "Von der Fialen Gerechtigkeit" (1486).