Retikuläres Bindegewebe

    Aus WISSEN-digital.de

    Das retikuläre Bindegewebe, das weitgehend mit dem embryonalen Bindegewebe übereinstimmt, setzt sich aus speziellen Zellen, den Retikulumzellen, zusammen. Sie haben die Fähigkeit, Stoffe aufzunehmen und zu speichern.

    Um die Retikulumzellen herum liegen feinste, verzweigte Gitterfasern (Retikulumfasern), die die einzelnen Zellen wie ein Netz umschließen. Diese Gitterfasern umspinnen die glatten und quergestreiften Muskelfasern und lassen dadurch ein einheitliches Gewebe entstehen. Außerdem sind Gitterfasern am Aufbau von Epithelien und Haargefäßen beteiligt.

    Das retikuläre Bindegewebe ist die Grundlage der Lymphknoten, der Milz (Lien) und des Knochenmarks. Danach unterscheidet man zwischen lymphoretikulärem und myeloretikulärem Bindegewebe.

    Als retikuloendotheliales System (kurz RES) bezeichnet man all jene Zellen innerhalb des Körpers, die in der Lage sind, geformte Stoffteilchen aufzunehmen und zu speichern (Phagozytose). Hierher gehören einerseits die Retikulumzellen des Knochenmarks, der Lymphknoten und der Milz, andererseits auch die Wandzellen (Endothel) einiger Haargefäße, bewegliche Zellen innerhalb des lockeren Bindegewebes sowie besondere Zellen der Lungenbläschen (Alveolen).