Paul Ernst

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    deutscher Schriftsteller; * 7. März 1866 in Elbingerode, Harz, † 13. Mai 1933 in St. Georgen, Steiermark


    als Sohn eines Grubenleiters geboren, studierte Ernst zunächst Theologie, dann Geschichte, Literatur und Staatswissenschaften in Göttingen, Tübingen und Berlin, erwarb in Bern den Doktorgrad (Volkswirtschaft) und war später in Berlin als Redakteur eines sozialdemokratischen Blattes tätig. Er zog sich jedoch bald von journalistischer und politischer Tätigkeit zurück, war vorübergehend Dramaturg in Düsseldorf (bis 1905), und lebte dann ausschließlich von seinem dichterischen Schaffen.

    Ernst begann als Naturalist, wandte sich jedoch bald von einseitiger Milieukunst ab und rang um ethische und formale Probleme, die er im Drama wie in der Novelle zu gestalten suchte. Aus dem sittlichen Relativismus der Zeit strebte er nach einer neuen Wertkunst, das Sittengesetz galt ihm als zielsetzende Norm.

    Im Drama gelangte er, an die Antike, die Klassiker und Hebbel anknüpfend, zu einer neuen Klassizität. In der Novelle verfolgte er die Tradition der altitalienischen Novelle mit ihrer strengen Fabelführung. Als Epiker hat er sich in seinem großangelegten "Kaiserbuch" versucht, das die deutsche Geschichte von den Sachsenkaisern bis zu den Hohenstaufen darstellt. Neben den Dichter tritt der Denker Ernst, der formale und kulturphilosophische Fragen ("Der Weg zur Form", "Der Zusammenbruch des deutschen Idealismus", "Erdachte Gespräche") erörtert. Sein bleibendes Verdienst ist die Erneuerung der Kurzgeschichte, die er von lyrischen Elementen befreit und wieder auf ihre erzählerischen Grundformen zurückgeführt hat.

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