Henry Fonda

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    US-amerikanischer Schauspieler; * 16. Mai 1905 in Grand Island, Nebraska, † 12. August 1982 in Los Angeles, Kalifornien

    Eigentlich wollte der Sohn eines Druckers Journalist werden, doch aus finanziellen Gründen warf er vorzeitig das Handtuch und heuerte 1925 beim Theater an: Dorothy Brando (die Mutter von Marlon Brando) holte ihn auf die Bühne. 1928 ging Fonda nach New York und schloss sich den University Players an, einer Gruppe junger Darsteller, zu der auch James Stewart gehörte. Über Jahre hielt er sich mit kleinen Rollen und als Bühnenbildner über Wasser, bevor er 1934 am Broadway zwei große Erfolge landete, die ihm den Sprung nach Hollywood ermöglichten.

    Für die 20th Century Fox verfilmte er einen seiner Broadway-Hits: "Der Farmer will heiraten" ("The Farmer Takes a Wife", 1935). Er überzeugte auf Anhieb Kritik und Publikum und bekam die Chance, für die renommiertesten Regisseure Hollywoods zu spielen: Fritz Lang ("Gehetzt"/ "You Only Live Once", 1937), William Wyler ("Jezebel - Die boshafte Lady "/ "Jezebel", 1938), Henry King ("Jesse James - Mann ohne Gesetz"/ "Jesse James", 1939).

    Er wirkte in zahlreichen, längst zu Klassikern avancierten Streifen mit.

    In den 40er Jahren begann auch die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Henry Fonda und Regisseur John Ford. Filme wie die Lincoln-Biografie "Der junge Mr. Lincoln" ("Young Mr. Lincoln", 1939), der Western "Trommeln am Mohawk" ("Drum Along the Mohawk", 1939), die Steinbeck-Verfilmung "Früchte des Zorns" ("The Grapes of Wrath", 1940) - die ihm seine erste Oscar-Nominierung einbrachte - und der Western "Bis zum letzten Mann" ("Fort Apache", 1948) entstanden.

    Sie machten den Schauspieler zu einer der beliebtesten Starpersönlichkeiten Hollywoods und begründeten sein Image: Stets verkörperte er in seinen Filmen das Ideal des anständigen, aufrechten und unbestechlichen Amerikaners. Durch seine eindrucksvollen und unaufdringlichen darstellerischen Fähigkeiten gelang ihm am Himmel Hollywoods ein kometenhafter Aufstieg.

    Nach der Rückkehr von seinem Kriegseinsatz setzte er seine erfolgreiche Filmarbeit zunächst fort, nach dem Selbstmord seiner zweiten Ehefrau verschwand er jedoch für fünf Jahre von der Leinwand und übernahm nur hin und wieder kleine Rollen am Theater. Erst 1955 kehrte er zum Film zurück, dem er 1957 mit dem Justizdrama "Die 12 Geschworenen" ("12 Angry Men") ein weiteres Glanzlicht bescherte. Er wirkte seit Mitte der 50er Jahre aber auch verstärkt beim Fernsehen und seit den 60er Jahren auch in weniger anspruchsvollen Kinoproduktionen mit.

    Dann verpflichtete ihn Sergio Leone 1968 für "Spiel mir das Lied vom Tod" ("C'era una volta il West"), in dem er als kaltblütiger Revolverheld eine seiner beeindruckendsten Darstellungen zeigte.

    In den 70er Jahren konzentrierte sich Henry Fonda wieder verstärkt aufs Theater und ging auf Amerika-Tournee. Zwar wirkte er danach auch immer wieder in diversen Kinoproduktionen mit ("Mein Name ist Nobody"/ "Il mio nome è Nessuno", 1973), konnte aber nicht an die alten Erfolge anknüpfen und arbeitete deshalb immer häufiger für das Fernsehen ("Die Smith Familie").

    1978 wurde dem schwer herzkranken Star der Life Achievement Award verliehen. 1982 erhielt er einen Oscar für die beste männliche Hauptrolle in dem Film "Am goldenen See" ("On Golden Pond", 1981; mit Katharine Hepburn), eine gefühlvolle Familiengeschichte, in der er zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Tochter Jane vor der Kamera stand. Ein Jahr zuvor hatte er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk erhalten.

    Auch seine beiden Kinder Peter und Jane Fonda sowie seine Enkelin Bridget Fonda gehen erfolgreich dem Beruf des Schauspielers nach.

    Filme (Auswahl)

    1940 - Früchte des Zorns (Grapes of Wrath, nach einem Roman von John Steinbeck)

    1957 - Die zwölf Geschworenen (Twelve Angry Men)

    1968 - Spiel mir das Lied vom Tod (C'era una volta il west, Regie: Sergio Leone)

    1976 - Achterbahn (Rollercoaster)

    1981 - Am goldenen See (On Golden Pond)