Fachkräftemangel: Mit Stellenanzeigen zum Recruiting-Erfolg

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    Längst ist der Fachkräftemangel kein unsichtbares Phantom mehr. Branchenübergreifend suchen Arbeitgeber nach neuen Talenten. Wer hätte aber gedacht, dass ausgerechnet das Schalten von Stellenanzeigen Abhilfe schaffen könnte?

    Mehr als die Hälfte der Unternehmen bekommt aktuell den Fachkräftemangel stark zu spüren. Doch was haben Recruiter dem entgegen zu setzen? Überraschung: Sie schalten Stellenanzeigen! Und das mit zunehmendem Erfolg!

    Die Stellenanzeige als wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel

    Kein Witz! Nachdem die klassische Stellenanzeige von Recruiting-Experten schon seit Jahren ins Grab geredet wird, erlebt sie derzeit eine Wiederauferstehung. Knapp die Hälfte ihres Recruiting-Budgets investieren Personalverantwortliche in das Schalten von Online-Anzeigen und erzielen damit den größten Rekrutierungs-Rücklauf. Immerhin 89 Prozent der Personaler geben an, mit dem Schalten von Stelleninseraten sehr erfolgreich zu sein. Das geht aus einer Studie von Staufenbiel und Kienbaum hervor.

    Auch die Erhebung Recruiting Trends 2017, die die Universität Bamberg zusammen mit dem Karriereportal Monster veröffentlicht, liefert Zahlen, die belegen, dass die Effektivität der Jobinserate außer Frage steht. Das Kuriose dabei ist: Entgegen aller Prognosen ist der Recruiting-Erfolg, der mit Stellenanzeigen erzielt wird, nicht gesunken, sondern in den letzten vier Jahren sogar von knapp 37 auf über 40 Prozent gestiegen.

    Stellenanzeigen schalten! Aber wie?

    Das heißt aber nicht, dass es für Recruiter wieder einfacher geworden wäre, an Bewerber heranzukommen. Denn das klassische Post-and-Pray Recruiting ist vorbei: Es reicht nicht mehr aus, hier und da Stellenanzeigen zu schalten und dann abzuwarten.

    Das liegt einerseits daran, dass immer neue Jobbörsen wie Pilze aus dem Boden schießen und sich Recruiter gut überlegen müssen, wo sie ihr Stelleninserat schalten und wo nicht. Andererseits sind Bewerber anspruchsvoller geworden. Die Stellenanzeigen-Bleiwüsten von einst entfalten ihre Wirkung nicht mehr. Stattdessen werden ansprechende Jobinserate in einem klar nachvollziehbaren Design bevorzugt.

    Wie sollten Recruiter nun aber vorgehen, um ihre Stellenanzeige doch noch an den Mann oder die Frau zu bringen? Ein Teil des Recruiting-Erfolgs basiert zunächst einmal auf dem richtigen Recruiting-Mix. Sprich: Die Stellenanzeige sollte genau dort geschaltet werden, wo sich die Zielgruppe tummelt. Doch den perfekten Recruiting-Mix ausfindig zu machen, ist angesichts der über 1.500 Jobbörsen, die es im deutschsprachigen Raum gibt, nicht einfach. Wer soll da noch durchblicken?

    Multiposting: Die Lösung für den War for Talents

    Hier kommt Multiposting ins Spiel, was nichts anderes ist, als die Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Jobbörsen. Multiposting ist aber nicht gleichbedeutend mit einer wahllosen Streuung von Stellenanzeigen.

    Vielmehr geht es darum, die besten Stellenportale auszuwählen, auf denen ein Unternehmen seine Zielgruppe perfekt erreichen kann. Nur dann ist die Reichweite der geschalteten Stellenanzeige ausreichend hoch und führt zum erhofften Erfolg im Recruiting. Tatsächlich ist es für einen gut funktionierenden Recruiting-Mix in der Regel schon ausreichend, Stellenanzeigen auf drei bis fünf Jobportalen zu schalten.

    Die Auswahl der richtigen Karriereportale treffen

    Bei der Auswahl der richtigen Karriereportale können Multiposting-Spezialisten helfen. Die Agenturen verfügen über technische Schnittstellen, über die sie Stellenanzeigen auf einer Vielzahl von Jobbörsen und Metasuchmaschinen gleichzeitig schalten können.

    Außerdem haben sie in der Regel Sonderkonditionen mit den einzelnen Karriereportalen ausgehandelt. Das gewährleistet Unternehmen einen erheblich niedrigeren Preis pro Stellenanzeige. Mit der Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen ist aber – wie gesagt - nur ein Problem gelöst. Denn da wäre ja noch die Sache mit Layout und Design des geschalteten Jobinserats. Leider unterlaufen Arbeitgebern hier oft Fehler, die sie um begeisterte Talente bringen.

    Häufige Fehler beim Design von Stellenanzeigen

    So sind viele Stellenanzeigen zum Beispiel nach wie vor nicht im responsiven Design gestaltet. Das heißt: Bewerber können sie nicht optimal über ihre mobilen Endgeräte wie Smartphone oder Tablet abrufen und müssen lästig auf den kleinen Displays hin- und herwischen. Im schlimmsten Fall sind sie so sehr davon genervt, dass sie abspringen.

    Laut einer Bewerbungsstudie von indeed passiert das gar nicht mal so selten. Tatsächlich fackeln Bewerber heute nicht mehr lange, wenn ihnen etwas nicht passt. 42 Prozent sind schon einmal abgesprungen, weil ihnen das Recruiting-Verfahren nicht genehm war. Und der Unmut beginnt im Zweifel bereits beim Design der Stellenanzeige.

    Eine eiserne Sparhaltung im Recruiting rächt sich

    Häufig verzichten Unternehmen aus Kostengründen auch auf den Einsatz von Mulitmedia-Elementen wie Bildern oder Recruiting Videos. Eine Sparhaltung, die sich rächt. Denn mit Bewegtbild und Foto könnten sich Kandidaten ein sehr lebhaftes Bild von dem Arbeitgeber machen.

    Und genau das ist es, worauf es insbesondere der jungen Bewerbergeneration ankommt. Im Zeitalter des Web 2.0 ist vieles transparenter geworden, weil Inhalte viel leichter geteilt werden können. Und das erwartet die heiß begehrte Generation Y auch von ihren Arbeitgebern.

    Was passieren wird, sobald ein Bewerber Mitte dreißig auf eine Stellenanzeige klickt, in der er nichts vorfindet außer einem Unternehmenslogo und langwierigen Beschreibungen, ist daher leicht abzusehen: Klick und weg. Wer will es ihm verdenken? Da überzeugt die Anzeige der Konkurrenz mit Ansprechenden Bildern, Videos, weiterführenden Links zur Karriereseite und zum Bewerberblog ohne jeden Zweifel mehr. Da nutzt dann auch selbst der perfekteste Recruiting-Mix nichts.

    Kalenderblatt - 19. April

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