Dario Fo

    Aus WISSEN-digital.de

    italienischer Dramatiker, Regisseur, Schauspieler und Maler; * 24. März 1926 in Sangiano bei Varese, † 13. Oktober 2016 in Mailand

    Der im ländlichen Italien aufgewachsene Fo wurde stark von der traditionellen lokalen Erzählweise beeinflusst. Er gilt als Erneuerer der Commedia dell'arte.

    1940 ging Fo nach Mailand, um dort an der Brera Akademie zu studieren. Er entdeckte seine Begeisterung für das Theater und begann, im Varietée aufzutreten. Fo schrieb nicht nur Theaterstücke, er produzierte diese auch und führte Regie. Neben dem Theater widmete er sich auch dem Fernsehen. Er schrieb Drehbücher und spielte in verschiedenen Filmen mit. An der italienischen Erfolgsserie "Canzonissma" war er als Autor, Regisseur und Darsteller beteiligt. 1954 heiratete Fo Franca Rame, die seine engste Mitarbeiterin wurde († 2013). Sein internationaler Durchbruch gelang Fo 1960 mit der Komödie "Erzengel spielen nicht am Flipper". 1968 rief er zusammen mit seiner Frau in Mailand das Theaterkollektiv La Comune ins Leben, mit dem er politische und gesellschaftskritische Stücke aufführte. Fo war ein scharfer Kritiker des italienischen Regierungschefs und Medienmoguls Silvio Berlusconi. Er thematisierte in seinen Werken auch die Mafia, Waffenindustrie oder Umweltsünden.

    1997 erhielt Dario Fo den Nobelpreis für Literatur.

    Werke: "Zufälliger Tod eines Anarchisten" (Schauspiel, 1970), "Bezahlt wird nicht!" (Schauspiel, 1974), "Hupen, kleine Trompeten und Fürze" (Schauspiel, 1981), "Hilfe, das Volk kommt!" (1994) u.a.

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