Claudius Ptolemäus

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    alexandrinischer Astronom, Geograf und Mathematiker; * um 100 in Ptolemais (Ägypten), † 178 in Canopus bei Alexandria

    auch: Ptolemaios;

    Ptolemäus arbeitete wohl die meiste Zeit seines Lebens in Alexandria. In seinem Hauptwerk "Syntaxis mathematike" (in arabischer Übersetzung um 800 dann "Almagest" genannt), die erste Systematik der mathematischen Astronomie, in 13 Bänden verfasst, entwarf er das nach ihm benannte Ptolemäische Weltsystem, ein geozentrisches Sonnensystem: Er hielt die Erde für eine Scheibe und für das Zentrum des Planetensystems, wobei dieses geozentrische Weltbild schon auf Aristoteles zurückgeht, jetzt aber auf neue mathematische Grundlagen gestellt wurde. Er entwickelt darin Theorien zu Sonne und Mond, über Sonnen- und Mondfinsternisse, über diverse Planeten und katalogisiert diese auch.

    Diese Weltanschauung galt bis ins 16. Jahrhundert, in dem sie von der Theorie des Kopernikus abgelöst wurde. In seinem Werk baute Ptolemäus auf den Beobachtungen seiner Vorgänger, besonders des Hipparchos, auf und legte die erste systematische Ausarbeitung der mathematischen Astronomie vor. Ptolemaios schrieb den ersten uns überlieferten Fixsternkatalog.

    Er verfasste die "Geographike hyphegesis", die aus acht Bänden besteht. Die geografische Lage von 350 Orten wurde in diesem Werk mithilfe der Mathematik, mit Längen- und Breitengraden bestimmt. Er vermittelte mit seinem Werk die mathematischen Kenntnisse für die Längen- und Breitenbestimmung von Orten und errechnete die Unterlagen für eine 140 n.Chr. gezeichnete Erdkarte mit rund 8 000 geografischen Ortsnamen. Im 15. Jahrhundert baute die wissenschaftliche Erdkunde auf den geografischen Erkenntnissen des Ptolemäus auf.

    Außerdem gehörten zu Ptolemäus Werken das Buch "Harmonik" über die mathematischen Musiktheorien und "Optik", in dem er sich mit der Reflexion und Brechung von Licht beschäftigte.