Christlich-Demokratische Union

    Aus WISSEN-digital.de

    Abk.: CDU;

    1945 gegründete, beide christliche Konfessionen Gesamtdeutschlands umfassende demokratische und föderalistische Volkspartei. Die CDU ist laut Programm Sammelbecken für nationale, liberale, konservative und sozial orientierte Wähler; sie integriert Katholiken und Protestanten, Mittelstand und Großindustrie, Arbeiter und Bauern. Nach starken Mitgliedsverlusten der SPD macht ihr die CDU den Titel "größte Volkspartei der Bundesrepublik Deutschland" streitig. Die CDU hat ca. 470 000 Mitglieder (Stand 2013). Parteivorsitzende ist seit 2000 Angela Merkel.

    In der Bundesrepublik Deutschland war die CDU von 1949-1969 und von 1982-1998 die tragende Regierungspartei. Bundeskanzler der CDU waren Konrad Adenauer (1949-1963), Ludwig Erhard (1963-1966), Kurt Kiesinger (1966-1969), Helmut Kohl (1982-1998) und als erste Bundeskanzlerin Deutschlands Angela Merkel (seit 2005).

    In der ehemaligen DDR ordnete sich die CDU 1949 als Blockpartei der SED unter. Nach den politischen Umwälzungen von 1989 wurde sie zunächst eigenständige politische Kraft. Aus den Volkskammerwahlen 1990 ging die Ost-CDU als stärkste Partei hervor und stellte in der DDR-Regierung den Ministerpräsidenten (Lothar de Maizière). Im Oktober 1990 vereinigte sie sich mit der westdeutschen CDU.

    Die CDU steht in Fraktionsgemeinschaft mit der seit 1945 in Bayern bestehenden, betont föderalistisch eingestellten, in den Gesamtzielen der CDU entsprechenden Christlich-Sozialen Union (CSU). Seit dem Ende der großen Koalition mit der SPD 1969 war die CDU/CSU im Bund Oppositionspartei. Im Oktober 1982 verband sie eine Koalitionsregierung mit der FDP, die in den Wahlen von 1983, 1987, 1990 und 1994 bestätigt wurde. Nach 16-jähriger Regierungszeit befand sich die CDU seit der Bundestagswahl 1998 in der Opposition. 2005 wurde bei der von Gerhard Schröder vorgezogenen Bundestagswahl die Fraktionsgemeinschaft aus CDU und CSU wieder stärkste Fraktion. Das erklärte Wahlziel, eine Bundestagsmehrheit für eine Koalition mit der FDP, konnte jedoch nicht erreicht werden. Nach langen Sondierungsgesprächen einigten sich CDU, CSU und SPD auf eine große Koalition unter Angela Merkel als Bundeskanzlerin. In der zweiten Amtszeit von Angela Merkel (2009 bis 2013) bildeten CDU und CSU mit der FDP eine schwarz-gelbe Koalition. Bei den Bundestagswahlen 2013 gelang der FDP der Wiedereinzug in den Bundestag nicht. CDU/CSU und SPD bildeten erneut eine große Koalition unter Angela Merkel.