Chartismus

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    revolutionärdemokratische und sozialistische Arbeiterbewegung in England, entstanden nach der nur beschränkten Parlamentsreform von 1832, die den Arbeitern das Wahlrecht vorenthielt. Benannt nach dem 1838 in einer Flugschrift formulierten Programm, der "People's Charter", der Magna Charta des Volkes.

    Die Bewegung forderte allgemeines, gleiches und geheimes Wahlrecht, Abgeordnetendiäten und jährliche Parlamentswahl, mit dem Ziel, die Vorherrschaft der Besitzenden im Parlament zu brechen und der Arbeiterschaft Einfluss auf Staat und Wirtschaft zu verschaffen.

    Zugleich war der Chartismus die erste demokratische Massenbewegung mit sozialem Inhalt. Er forderte Einkommensteuer, Fabrikgesetze und anderes.

    1838 fand der Nationalkonvent des Chartismus statt; es gab eine Spaltung in Radikale (O'Connor) und Gemäßigte (Lovett). Massenversammlungen und Massenpetitionen an das Parlament und Streiks wurden durchgeführt. 1848 fand nochmals ein großer Einsatz statt, der fast in eine Revolution mündete. Danach verlor die Bewegung an Bedeutung und die Anhängerschaft und die sozialen Forderungen wurden durch die Trade Unions (Gewerkschaften) übernommen.

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