Bürgerbewegungen

    Aus WISSEN-digital.de

    zusammenfassende Bezeichnung für verschiedene Vereinigungen und Gruppen, die außerhalb der parlamentarischen Partizipationsmöglichkeiten durch Proteste, Diskussionen und Demonstrationen auf die Mängel staatlicher Politik hinweisen wollen.

    Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff die oppositionellen Gruppen in den sozialistischen Staaten in Mittel- und Osteuropa in den 1970er und 1980er Jahren, die auf Menschenrechtsverletzungen der Regime hinwiesen. In der Auflösungsphase der ehemaligen DDR bildeten die oppositionsbildenden Gruppen mit Protesten und Demonstrationen die Basis der friedlichen Revolution, die schließlich zum Ende des SED-Regimes führte. Die Vertreter der Interessengruppen bestimmten die Politik des Runden Tisches, die jedoch als Wählerbündnis "Bündnis 90" bei der Bundestagswahl nicht vom Wähler honoriert wurde. Zu den wichtigsten Bürgerbewegungen zählten die Initiative für Frieden und Menschenrechte, das Neue Forum, der Demokratische Aufbruch und Demokratie Jetzt.

    Nach dem Umbruch 1989 bis 1991 und der damit einhergehenden Durchsetzung der Bürger- und Menschenrechte in den meisten der früher sozialistischen Staaten verloren die Bürgerbewegungen zunehmend an Einfluss.