Brücke (Kunst)

    Aus WISSEN-digital.de

    Einen wichtigen Meilenstein der deutschen Kunst des Expressionismus bildete 1905 die Gründung der Dresdner Künstlervereinigung „Brücke“. Ihre Gründungsmitglieder waren die Architekturstudenten Fritz Bleyl, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner.

    1906 schlossen sich Emil Nolde, Max Pechstein und Cuno Amiet an, in den folgenden Jahren Kees van Dongen und Otto Mueller. Auch Paula Modersohn-Becker, Max Beckmann und Christian Rohlfs standen zeitweise mit der „Brücke“ in Verbindung.

    Insbesondere die Anfangsjahre waren geprägt von der engen künstlerischen Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Atelier. Die „Brücke“ brachte Jahresmappen für die Mitglieder heraus (1906-12) und veranstaltete jährliche Ausstellungen. Die Künstler orientierten sich an van Gogh, Gauguin, der Kunst der Primitiven und an dem Werk von Edvard Munch. Gemeinsam war ihnen die Verachtung überkommener bürgerlicher Werte. Eindrücke aus dem modernen Großstadtleben wurden als eine entfremdete Welt von verzerrten Gestalten in wilden Farben dargestellt. Schroffe Formen und Farben mit absichtsvollen Dissonanzen prägten die Bilder der „Brücke“ ab etwa 1910.

    Neben Malerei und Zeichnung machte sich die Gruppe vor allem um die Druckgrafik verdient. Dem Streben nach Ausdruckssteigerung der Brücke-Künstler kam insbesondere das Medium des Holzschnitts entgegen, der seit dem 19. Jahrhundert von den Künstlern wiederentdeckt worden war. Dabei bedienten sie sich vor allem des derben Flächenholzschnitts. Auf die Malerei wirkte dies in der Bevorzugung gebrochener Konturen und gegeneinander gesetzter Farbflächen.

    1910 übersiedelte die Künstlervereinigung, Pechstein folgend, nach Berlin, wo sich die Künstler zunehmend in verschiedene Richtungen entwickelten. 1913 kam es zu Meinungsverschiedenheiten und die „Brücke“ löste sich auf.