Bruno von Köln

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    Ordensgründer; * um 1032 in Köln, † 6. Oktober 1101 in La Torre in Kalabrien

    Heiliger; auch: Bruno der Kartäuser;

    stammte aus einer niederrheinischen Adelsfamilie. Er studierte in Köln und in Reims, wo er anschließend einen Lehrauftrag erhielt und ab 1057 die Leitung der Diözesanschulen übernahm. Nach der gescheiterten Wahl zum Bischof von Reims - ein Gegenkandidat hatte sich das Amt erkauft - wurde er zum erbitterten Prediger gegen Simonie und Amtsmissbrauch und lebte selbst in strenger Askese. Als sein Gegner von Papst Gregor VII. abgesetzt wurde, erhielt jedoch abermals nicht Bruno, sondern ein Günstling des Königs den Bischofssitz. Daraufhin legte er 1080 sein Amt nieder und zog sich zunächst in ein einsames Gebiet nahe bei Molesme - wo gerade der Zisterzienserorden gegründet worden war - zurück.

    Danach lebte er mit sechs Begleitern in die Gebirgsschlucht Chartreuse (lateinisch Cartusia) bei Grenoble, wo ihm sein früherer Schüler Bischof Hugo von Grenoble Land schenkte. Bruno errichtete eine kleine Einsiedelei, die Mönche führten ein äußerst asketisches Leben: ein ausnahmsloses Schweigegebot, strenge Fastenregeln, stundenlange asketische Übungen sowie Zusammenkünfte nur zur Messe und nachts zu den gregorianischen Chorälen gehörten dazu.

    1089 wurde Bruno von seinem ehemaligen Schüler Papst Urban II. aufgeordert, als Berater zu ihm nach Rom zu kommen, was er widerwillig tat. Als er nach der Flucht des Papstes vor Kaiser Heinrich IV. in die Campania wieder entlassen wurde, ging Bruno nach Kalabrien, wo er von Roger von Sizilien Land erhielt. Bei Squillace gründete er 1091 das erste große Kartäuserkloster, wenig später ein weiteres in San Stefano di Bosco, wo er bis zu seinem Tod lebte.

    Der Kartäuserorden wurde erst 1176 vom Papst anerkannt.

    Bruno wurde 1514 selig, 1623 heilig gesprochen.

    Fest: 6. Oktober.