Bioindikatoren

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    (griechisch-lateinisch)

    Als Bioindikatoren werden solche Organismen oder Gemeinschaften von Organismen bezeichnet, die bei einem bestimmten Grad der Belastung der Umwelt diesen durch physiologische Indikatoren oder gar Absterben zu erkennen geben. Werden die Schadstoffe, z.B. Schwermetalle oder Chlorkohlenwasserstoffe, in den Organismus eingelagert, spricht man von Akkumulationsindikatoren. Diese Form findet man sehr häufig. Beispiele sind Muscheln in verschmutzten Gewässern, die Schwermetalle in den Schalen ansammeln, und Vögel, die durch die Nahrungskette Chlorkohlenwasserstoffe im Fettgewebe und im Dotter anreichern. Werden Tiere oder Pflanzen durch Schadstoffe in ihrer Entwicklung beeinflusst oder kommt es zu deren Abtötung, spricht man von Reaktionsindikatoren. Dies kann man häufig bei Algen, Moosen und Flechten beobachten. So war durch den sauren Regen, der durch den SO2-Ausstoß bewirkt wurde, in europäischen Regionen in den 1980er und 90er Jahren ein starker Rückgang der Flechtenflora zu beobachten.

    Viele Organismen reagieren sehr empfindlich auf Störungen und Veränderungen ihrer Umwelt durch Schadstoffe. Einige werden deshalb für die Überwachung der Umwelt eingesetzt. So werden Aale für die Qualitätskontrolle von Gewässern herangezogen. Sie reagieren mit verlangsamtem Herzschlag auf erhöhte Kadmiumbelastung. Andere Fische reagieren schon bei der geringsten Belastung mit anderen schädlichen organischen Stoffen. Deshalb wird vielfach Wasser durch verschiedene Becken geleitet, um viele Schadstoffe zu überwachen. Anders verhält es sich mit den Schadstoffen, die erst über einen längeren Zeitraum im Körper eines Tieres angereichert zu einer Veränderung führen. Beobachtet wurde dies z.B. an der Aufnahme von DDT, das als Pflanzenschutzmittel auf den Feldern verspritzt wurde, und dann über die Nahrungskette in den Organismus der Vögel gelangte. Folge war, dass die Brut vieler Vögel geschädigt wurde, was bedeutete, dass die Populationen bestimmter Arten stark zurückgingen. Entscheidend für die Reaktion des Organismus auf einen Schadstoff sind die Schadstoffkonzentration und verschiedene andere Faktoren. Zudem reagiert jeder Organismus auf die verschiedenen Schadstoffe unterschiedlich, so dass die Korrelationen zwischen Umweltbelastung und erkennbarem Verhalten unterschiedlich sind.

    Um die Schadstoffbelastung in Grenzen zu halten oder auf bestimmte Grenzwerte festzulegen, wurden nationale und internationale Gesetze erlassen und Vereinbarungen getroffen, an die sich jedoch nicht alle Staaten halten.

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.