Beweinung Christi

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    bildliche Darstellung der Beklagung des nach Kreuzabnahme am Boden oder auf dem Schoß Marias liegenden Leichnams Christi vor seiner Grablegung (meist unter dem Kreuz, seltener am Grab). Als Trauernde kommen vor: Johannes, Nikodemus und Joseph von Arimathäa, Maria Magdalena, oft auch Maria Jacobi und Maria Salome, dazu Engel. Mit dem Thema wird eine ausdrucksvolle Gestaltung schmerzverkörpernder Gebärden ermöglicht.

    Im 11. Jh. taucht die Beweinung Christi erstmals auf byzantinischen Elfenbeinreliefs auf, in der deutschen Kunst etwa seit dem 15. Jh. Das wohl bedeutendste Beispiel der italienischen Malerei ist das Fresko von Giotto in der Arenakapelle von Padua (1305/06), ähnlich vorkommend in der altrussischen Ikonenmalerei (Nordrussische Schule, 15. Jh., Moskau, Tretjakow-Galerie). Das Thema spielte auch in der Plastik eine Rolle, vornehmlich in der deutschen und italienischen Kunst (Limburger Beweinung, um 1400; monumentale Gruppe des Giovanni Della Robbia, Berlin, Staatliche Museen).