Bernt von Heiseler

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    deutscher Schriftsteller; * 14. Juni 1907 in Brannenburg am Inn, Oberbayern, † 24. August 1969 in Großbrannenberg bei Rosenheim

    Sohn des aus St. Petersburg stammenden Schriftstellers Henry von Heiseler. Er studierte an den Universitäten München und Tübingen, brach aber sein Studium ab, um sich seinen schriftstellerischen Arbeiten zu widmen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er zweimal zur Wehrmacht einberufen, beide Male aber aus Gesundheitsgründen nach einiger Zeit wieder entlassen. Den Nationalsozialismus hatte er 1933 aus Überzeugung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft begrüßt. Nach dem Judenprogrom (Kristallnacht) vom November 1938 wendete er sich von Hitlers Bewegung ab, zumal er inzwischen seiner christlichen Gesinnung wegen unerfreuliche und entlarvende Erfahrungen mit NS-Machthabern gesammelt hatte.

    In seinen Dramen, Novellen, Gedichten, Biografien und Essays verschmolz er nationale mit christlichen Gedanken. Im Sommer 1954 wurde das von ihm für die große Freilichtbühne vor der St. Michaelskirche von Schwäbisch Hall geschriebene moderne Passionsspiel "Das Haller Spiel von der Passion" aufgeführt. Sein dramatisches Hauptwerk ist eine Hohenstaufen-Trilogie in drei Bänden: "Was des Kaisers ist". Bekannt wurden auch die Romane "Versöhnung" (1953) und "Das verschwiegene Wort" (1964). Er war der erste Schriftsteller, dem der "Konrad-Adenauer-Preis für Literatur" verliehen wurde.