Bernd Kannenberg

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    deutscher Geher; * 20. August 1948

    Kannenbergs sportliche Betätigung erstreckte sich zunächst nur auf Volksläufe. Erst mit 24 Jahren begann er als Geher mit dem Hochleistungssport. Sein steiler Aufstieg erreichte bei den Olympischen Spielen 1972 in München den Höhepunkt, als er zum "goldenen Sonntag" der bundesdeutschen Leichtathleten einen Olympiasieg im 50-km-Gehen beisteuerte. Dadurch machte er diesen meist belächelten Sport auch hierzulande populär. Doch nach seinem großen Erfolg wurde seine Karriere durch gesundheitliche Probleme beeinträchtigt. Zunächst bekam er Schwierigkeiten mit den Leisten, an denen Ärzte faustgroße Löcher feststellten. Die Ursache lag in seinem harten Training von bis zu sechs Stunden täglich, wobei er alle zwei Wochen ein Paar Rennschuhe verschliss. 1974 stand der Berufssoldat Kannenberg zum letzten Mal auf einem Siegerpodest, bei den Europameisterschaften in Rom wurde er über 20 km Zweiter. Zwar versuchte er sich noch einmal bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, doch musste er wegen zu großer Schmerzen aufgeben. Bis dahin hatte er fünf Operationen über sich ergehen lassen müssen und monatelang unter einem Virus in der Bauch- und Beckenmuskulatur gelitten. Nach einem erneuten Versuch 1978 beendete Kannenberg seine Karriere endgültig. 1982 machte Bernd Kannenberg noch einmal Schlagzeilen, als eine Herzrhythmus-Erkrankung bekannt wurde.