Beatrice von Aragonien

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    ungarische Königin; * 14. November 1457, † 13. September 1508

    Beatrice war die Tochter des Königs von Neapel und Aragonien. In ihrem Geburtsjahr 1457 bestieg in Ungarn Matthias I. Corvinus den Königsthron; er sollte neunzehn Jahre später ihr Gatte werden. Dieser Thronbesteigung gingen geschichtliche Wirren voraus: Nach seinem Sieg über die Türken bei Belgrad 1456 starb der Reichsverweser und Feldherr Johannes Hunyadi noch im selben Jahr und ein Jahr später der junge ungarische König Ladislaus Posthumus. Der erste Sohn Hunyadis wurde von den aufsässigen ungarischen Adeligen ermordet; sein zweiter Sohn machte sich als Matthias I. Corvinus zum Alleinherrscher. Er schuf ein Söldnerheer und eroberte das kaiserliche Wien. 1476 heiratete er Beatrice.

    In der folgenden Blüteperiode des ungarischen Staates entfaltete die junge Königin in Budapest eine umfangreiche kulturelle Tätigkeit, die vor allem von der italienischen Renaissance beeinflusst war. Ihr glänzender Hof wetteiferte mit Ferrara, Florenz und Rom. Italienische Künstler verschönerten die Hauptstadt, Dichter und Gelehrte arbeiteten an der erneuerten Universität Pest und an der neugegründeten Akademie in Preßburg. Nach dem Tod ihres Gatten heiratete Beatrice aus Abneigung gegen den Thronfolger einen unehelichen Sohn des Verstorbenen, den polnischen König Wladislaw, und machte ihn damit auch zum Herrn der ungarisches Krone, der Stephanskrone. Wladislaw aber betrieb sofort nach seiner Krönung die Scheidung seiner Ehe. Königin Beatrice starb in einem kleinen Kloster auf der Insel Ischia.