Auguste Lumière

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Fototechniker; * 19. Oktober 1862 in Besançon, † 10. April 1954 in Lyon


    Auguste und sein Bruder Louis Jean Lumière arbeiteten nach dem Besuch verschiedener höherer Schulen in der fotochemischen Fabrik ihres Vaters. Der gelernte Fotograf hatte dieses Werk 1882 in Montplaisir in der Nähe von Lyon gegründet. Beide Brüder forschten von Anfang an nach Wegen, die Technik der Fotografie zu verbessern. 1884 gelang ihnen die Herstellung von Bromsilberplatten mit einer bis dahin nie gekannten Empfindlichkeit. Später gründete Auguste Lumière mit seinem Bruder in Lyon eine Fabrik für fotografische Platten.

    Zusammen erfanden beide 1894 einen technisch brauchbaren Kinematografen, mit dem sie 1895 erste Filmvorführungen in Paris veranstalteten. Sie erfanden jedoch nicht nur das Gerät, sondern auch die Technik, einen unterhaltsamen Film zu drehen, sozusagen die Regie.

    Auguste überließ seinem Bruder Louis alle Patentrechte, und dieser erhielt für diesen "Apparat zur Erzeugung und Sichtbarmachung von chronophotografischen Aufnahmen" am 13. Februar 1895 das französische Patent. In Paris führten die beiden Brüder ihre Erfindung zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor und zeigten dabei mit "La Sortie des Usines" - die Arbeiter der väterlichen Fabrik verlassen während der Mittagspause die Gebäude - wahrscheinlich den ersten Film der Weltgeschichte. Den Film hatten die Brüder selbst gedreht, entwickelt und kopiert. Er zeigte schon wesentliche Effekte der Kameraeinstellung, wie man sie von der späteren Filmregie kennt. Ihre folgenden Kurzfilme waren zwischen 15 und 17 Meter lang; sie sollten nicht nur unterhalten, sondern auch für die Rohfilme der Lumière-Fabrik werben.

    1904 schufen sie eine weitere technische Sensation: Mit dem Autochromverfahren entdeckten sie die erste brauchbare Methode zur Herstellung von Farbfotografien.