Aribert Reimann

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    deutscher Komponist und Pianist; * 4. März 1936 in Berlin


    Sohn einer Musikerfamilie; Kompositionsschüler von B. Blacher und E. Pepping. A. v. Webern und A. Berg wirkten auf ihn ein, doch er schuf sich, ohne sich einer bestimmten Richtung anzuschließen, einen eigenen Ausdrucksstil. Seine Werke zeigen expressive Haltung bei modernster Tonsprache. 1957 schrieb er in Zusammenarbeit mit Günter Grass die Musik zum Ballett "Stoffreste"; 1970 folgte, gleichfalls unter Mitwirkung von Grass, das Ballett "Vogelscheuchen". Reimanns erste Oper war "Ein Traumspiel" (1965), nach Strindbergs gleichnamigem Drama. Reimann hatte 1974 bis 83 eine Professur für das zeitgenössische Lied in Hamburg inne; seit 1983 ist er Professor an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er noch heute lebt.

    Von der Wiener Staatsoper wurde Reimann mit der Komposition der Oper "Medea" nach Franz Grillparzers gleichnamiger Tragödie beauftragt. Die Uraufführung findet im Juni 2010 statt.

    Der Komponist und Pianist erhielt 1985 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für sein Gesamtwerk; 1995 folgte die Verleihung des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und 2002 der Berliner Kunstpreis; zahlreiche weitere Auszeichnungen.

    Opern: " Ein Traumspiel" (1965), "Melusine" (1971), "Lear" (1978), "Troades" (1986), "Das Schloss" (1992), "Bernarda Albas Haus" (2000); außerdem Orchesterwerke, Kammermusik, Ballette, Klavier- und Orgel- sowie Vokalwerke.

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