Arabien

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    auch: arabische Halbinsel;

    südwestliche Halbinsel in Vorderasien; 2,9 Millionen km². Fast völlig von Wüsten bedeckt (Gebirgswüste, Steppen mit einzelnen Oasen), daher unfruchtbar und wenig Landwirtschaft und Nutztierhaltung.


    Enthält Bahrain, Jemen, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien (umfasst fast 90 % von Arabien) und die Vereinigten Arabische Emirate. Auch Teile von Irak und Jordanien haben Anteil.

    Geschichte

    In ältester Zeit vielleicht durch eine breitere Landbrücke mit Ägypten und Äthiopien verbunden; Durchgangsland Europa - Vorderer Orient - Indien mit sich kreuzenden Karawanenwegen.

    Nur im Südwesten dank der Monsunregen Möglichkeiten für Ackerbau, Sesshaftwerdung und stetige Kulturentwicklung. Hier bereits im 2. Jh. Städtekultur: Kulturzentren im Jemen und in Hadramaut. Lange Kämpfe zwischen den Reichen von Main, Saba, Kataban und Hadramaut.

    Im Norden griff seit etwa 300 v.Chr. das Nabatäerreich z.T. auf die Halbinsel über; es war von großer Handelsbedeutung; zeitweise Ausdehnung bis Syrien (Damaskus); Hauptstädte: Hegra und Petra, dessen Ruinen zum großen Teil erhalten sind.

    Römische Expeditionen insgesamt erfolglos; erst 105 n.Chr. wurden Teile Arabiens von den Römern erobert (Petra wurde verwüstet) und zur mehrteiligen Provinz Arabia zusammengefasst: Arabia Petraea (Felsiges Arabien) umfasste die Sinaihalbinsel, Südpalästina und einen Teil des eigentlichen Arabiens, das zum Nabatäerreich gehörte; Arabia Felix (Glückliches Arabien) das Weihrauchland im Süden mit der Oase Hadramaut und dem Jemen; Arabia Deserta (Ödes Arabien) die Wüsten gegen Mesopotamien hin.

    Nach 500 n.Chr. Unterwerfung von Teilen Arabiens unter Abessinien, um 575 im Machtbereich der persischen Dynastie der Sassaniden.

    Im 7. Jh. Heimat des Islam und Ausgangsposition der arabischen Eroberung in drei Erdteilen, mit dem Hauptort Medina; später übernahmen Damaskus, dann Bagdad die Rolle der Zentralstadt des arabischen Weltreiches; Mekka blieb religiöser Mittelpunkt.

    Nach der Auflösung des arabischen Gesamtreiches in Teildynastien (10. bis 12. Jh.) bildeten sich in Arabien und im Jemen verschiedene Fürstentümer; im Norden Eindringen der Türken, von Ägypten aus Herrschaft der Mamelucken, die 1517 von den Türken (Selim I.) abgelöst wurden; im 18. Jh. Erneuerungsbewegung der Wahhabiten, doch keine bleibende politische Einigung; seit 1805 unter der erblichen Statthalterschaft Mehemed Alis allmählich Befreiung vom türkischen Einfluss.


    Im 19. Jh. südliche Randgebiete Aden, Hadramaut, Oman, Kuwait britisch; 1916 Gründung des von der Türkei unabhängigen Königreichs Hedschas, 1924/25 Gründung des Königreiches Ibn Sauds, das auch Hedschas einschloss. 1932 Zusammenfassung zu Saudi-Arabien. Der Jemen entwickelte eine eigene Geschichte, assoziierte sich 1958-61 dem Staatenbund der Vereinigten Arabischen Republik.

    Von weltwirtschaftlicher Bedeutung sind die Ölfelder von Saudi-Arabien, Kuwait und den Bahraininseln.