Antarktis

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    Gebiet um den Südpol mit einer Fläche von über 14 Millionen km² (Schelfeis und Inseln eingerechnet). In der Mitte der Antarktis befindet sich die Landmasse Antarktika.

    Geografie

    Die Antarktis wird als Kontinent angesehen. Im Unterschied zu allen anderen Kontinenten ist sie aber auf Grund der widrigen klimatischen Verhältnisse nicht besiedelt. Sie umfasst eine sehr viel größere Fläche als Europa.


    Im Gegensatz zur Arktis ist der weitaus größte Teil des Festlandes (über 95 %) mit einer Eisschicht bedeckt, die durchschnittlich 2 240 m beträgt und deren maximale Stärke mit 4 776 m gemessen wurde. Das Gesamtvolumen des Eispanzers beträgt rund 30 Millionen km³, das sind 87 % des Landeises der Erde.

    Das Festland wird durch die Buchten der Woss- und Wededelsee in die Ostantarktis (rund 418 Millionen km²) und die Westantarktis (2,7 Millionen km² ohne Inseln) geteilt, die sich auch geologisch und morphologisch voneinander unterscheiden. Die Ostantarktis ist ein wenig gegliedertes Hochplateau. Auf der Ross-Insel befindet sich der aktive Vulkan Mount Erebus (3 794 m). Die Westantarktis wird von einem über 4 000 m hohen Faltengebirge durchzogen.

    Der höchste Punkt der Antarktis ist der Mount Vinson mit 5 140 m. Die größte zusammenhängende eisfreie Fläche liegt in Viktorialand und ist nur 2 500 km² groß.

    Klima

    Da die Antarktis vollständig in der polaren Klimazone liegt, herrschen hier äußerst niedrige Temperaturen. Im Juli 1983 wurden bei der sowjetischen Forschungsstation "Wostok" -89,2 °C gemessen. Die Monatsdurchschnittstemperatur im August beträgt am Kältepol -71 °C. Selbst unmittelbar an der Küste steigen die Temperaturen nur selten über 0 °C an. Der größte Teil des Kontinents ist ganzjährlich von Eis bedeckt. Es kommt häufig zu heftigen Schneestürmen. Im Winter herrscht die Polarnacht.

    Tier- und Pflanzenwelt

    Auf dem Festland der Antarktis können auf Grund der Klimabedingungen nur wenige Pflanzenarten leben. Hier finden sich an geschützten Stellen vor allem Flechten und Moose. Auf dem Land der Antarktis leben nur einige angepasste wirbellose Tierarten. Das Meer dagegen bietet Tierarten wie Pinguinen, Kap-Tauben, Sturmvögeln, Robben und Walen gute Lebensbedingungen. Viele Tierarten kommen nur im Sommer in die Antarktis und überwintern weiter nördlich.

    Wissenschaftliche Erforschung

    Die Antarktis ist Gegenstand eines regen Forschungsinteresses. Verschiedene Nationen haben Forschungsstationen am Rande der Antarktis errichtet. Deutschland zum Beispiel betreibt die Georg-von-Neumayer-Station, die von dem auf Polarforschung spezialisierten Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven betreut wird.

    Man vermutet in der Antarktis reiche Kohlen-, Erdöl-, Uran- und Goldlager. Der Abbau von Rohstoffen ist aber durch das Madrider Protokoll zum Schutz der Antarktis für die nächsten Jahrzehnte untersagt.

    Eine Expedition unter Roald Amunson erreichte im Dezember 1911 den Südpol, nur einen Monat später gelangte auch die Expedition des Engländers Robert Scott zum Pol. Scott und seine Männer starben auf dem Rückweg.

    Geschichte

    Als Land wurde die Antarktis 1773 von James Cook auf seiner Fahrt in die antarktische Zone erahnt. Die geografische Erschließung wurde durch d'Urville, Wilkes, Roß, Hanson, Drygalski, Amundsen, Scott, Shackleton, Byrd, Dusek u.A. sowie vor allem durch die Teilnehmer an den Expeditionen des Geophysikalischen Jahres 1957/58 und der folgenden Jahre vorangetrieben. Besitzansprüche auf Teilgebiete der Antarktis, die sich regional teilweise überdecken, stellen Russland, die USA, Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen. 1959 wurde zur Wahrung des Friedens in der Antarktis-Konferenz von Washington ein auf 30 Jahre geltender Antarktisvertrag geschlossen (freier Zugang für wissenschaftliche Expeditionen, kein militärisches Operationsgebiet). Seit 1994 stieg die Zahl der Touristen in der Antarktis von 8000 auf 20 000 pro Jahr an.

    Kalenderblatt - 19. April

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