Andrea Doria

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    genuesischer Admiral und Staatsmann; * 30. November 1466 in Oneglia, † 25. November 1560 in Genua

    Andrea Doria diente als Condottiere nacheinander dem Papst, Herzog Friedrich von Urbino und König Ferdinand von Neapel, kämpfte dann für die Genuesen auf Korsika und wurde 1512 an die Spitze der genuesischen Flotte gestellt. Schnell schwang er sich zum berühmtesten Seehelden seiner Zeit auf. Nachdem Franz I. von Frankreich Genua wieder für sich gewonnen hatte, trat auch Doria 1522 in französische Dienste und brachte der spanischen Seemacht bedeutende Verluste bei.

    1525 trat er in die Dienste Papst Clemens VII., kehrte aber 1527 als Admiral in französische Dienste zurück und wirkte bei der Wiedereroberung Genuas durch die Franzosen mit. Obwohl schon seit einiger Zeit sein Verhältnis zu König Franz gespannter geworden war, ließ Doria seinen Neffen Filippino mit einigen Galeeren an der Belagerung von Neapel teilnehmen: Am 20. Mai 1528 wurde der Vizekönig Moncada bei Salerno geschlagen. Als Franz I. die Auslieferung der in dieser Schlacht gefangenen Herren verlangte, kam es zum Bruch. Andrea Doria zwang nun die Franzosen zur Aufhebung der Belagerung von Neapel, segelte dann nach Genua und befreite die Stadt am 12. September 1528 von der französischen Herrschaft, worauf die republikanische Verfassung hergestellt wurde.

    Doria wurde als Wiederhersteller der Freiheit und Vater des Vaterlandes gefeiert; Karl V. ernannte ihn zu seinem Oberbefehlshaber zur See, verlieh ihm das Fürstentum Melfi und das Marchesat Tursi und erhob ihn zum Großkanzler des Königreichs Neapel. 1532 schlug Doria an der griechischen Küste die türkische Flotte, 1535 leitete er die glückliche Expedition Karls V. gegen Tunis, 1541 rettete er bei der gegen seinen Rat begonnenen Unternehmung gegen Algier die kaiserliche Macht vor gänzlichem Untergang. Im Alter überließ er seinem Neffen Giannettino die Führung der Flotten.