Alkuin

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    angelsächsischer Theologe und Philosoph; * um 730 in York, † 19. Mai 804 in Tours; auch: Alcuinus, Alchvine;


    Heiliger; bedeutendster Ratgeber und Mitarbeiter Karls des Großen.

    Alkuin war von adeliger Herkunft und erhielt seine Ausbildung an der Domschule von York, an der er später auch lehrte und deren Leiter er 778 wurde. 782 kam er auf Wunsch Karls des Großen an dessen Hof, wo er Mittelpunkt des Aachener Gelehrtenkreises und Leiter der Hofschule wurde. Zwischen 789/790 und 793 kehrte er in seine Heimat zurück; 794 wandte er sich erfolgreich gegen den Adoptianismus. Anschließend ging er ins Benediktiner-Kloster St. Martin in Tours, dessen Abt er 796 wurde. Dort gründete er eine Gelehrtenschule nach dem Vorbild Yorks. Er wurde nach seinem Tod dort auch begraben.

    Alkuin setzte sich maßgeblich für die Ausbreitung der Karolingischen Renaissance ein; er förderte die Septem Artes Liberales und verfasste Werke zu Grammatik, Orthografie, Rhetorik, Dialektik, Mathematik, Musik und Astrologie sowie Bibelkommentare und eine Textrevision der Bibel.

    Bedeutend war er auch bei der Entwicklung der karolingischen Minuskel, die sich im Frankenreich und darüber hinaus schnell durchsetzte.

    Die erhaltenen Schriften und Briefe Alkuins (unter anderem der Briefwechsel mit Karl dem Großen) sind bis heute bedeutende Quellen für die gesellschaftlichen und geistigen Entwicklungen des 8. Jahrhunderts.

    Das Fest des heiligen Alkuin ist am 19. Mai.