Alfred Polgar

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    österreichischer Schriftsteller und Kritiker; * 17. Oktober 1873 in Wien, † 24. April 1955 in Zürich; eigentlich: Alfred Polak;


    Polgar war zunächst als Theaterkritiker und Feuilleton-Schreiber in Wien tätig, von 1925 bis 1933 dann in Berlin. 1933, nach der Machtergreifung Hitlers, kehrte Polgar nach Wien zurück. Fünf Jahre später musste er erneut vor den Nationalsozialisten flüchten: Über Frankreich gelangte er in die USA, wo er unter anderem vom Drehbuchschreiben lebte.

    Polgar gilt als Meister der literarischen Kurzform. Seine Theaterkritiken zeichneten sich durch Prägnanz und Intelligenz aus und machten Polgar neben Alfred Kerr zu einem der bedeutendsten Theaterkritiker der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Auch seine Essays und Feuilletonartikel werden von sprachlicher Meisterschaft und wirkungsvoll eingesetzter Ironie geprägt. Außerdem schrieb Polgar Novellen, kurze Skizzen und Erzählungen, die er unter anderem im "Simplicissimus" veröffentlichte. Kennzeichen von Polgars literarischem Schaffen ist eine pazifistische Grundeinstellung und scharfzüngige Gesellschaftskritik.