Akkommodation

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    Fähigkeit des Auges, unter Zunahme der Brechkraft (der Fähigkeit, Lichtstrahlen zu brechen), nahe gelegene Objekte auf der Netzhaut scharf abzubilden.

    Diese Brechkraftzunahme wird durch die Entspannung des Aufhängebandes der Linse und durch das Elastizitätsbestreben der Linse, Kugelgestalt anzunehmen, erreicht. Dabei wird die Entspannung des Aufhängebandes durch die Zusammenziehung eines Muskels, des Ziliarmuskels, bewirkt. Da die Linse mit ihrer Rückfläche dem Glaskörper aufliegt, ihre Vorderfläche sich aber im Pupillarbereich befindet, nimmt hauptsächlich die Vorderfläche an Wölbung zu. Die Ausprägung der Akkommodationsbreite ist abhängig von der Elastizität der Linse und damit vom Alter und von gewissen Krankheiten.

    Der Nahpunkt des Auges, d.h. der dem Auge nächstgelegene Punkt, den das Auge eben noch scharf abzubilden vermag, liegt bei einem Zehnjährigen in sieben Zentimeter Entfernung. Sollte das Auge auf diesen Nahpunkt ohne Akkommodation eingestellt werden, so müsste eine Konvexlinse von sieben Zentimeter Brennweite (= 15 Dioptrien, dptr) vorgesetzt werden. Damit beträgt das Akkommodationsvermögen mit zehn Jahren etwa 15 Dioptrien, mit 20 Jahren zehn Dioptrien, mit 40 Jahren etwa fünf Dioptrien, mit 45 Jahren etwa drei Dioptrien, mit 60 Jahren nahezu eine halbe bis eine Dioptrie. Das Akkommodationsgebiet liegt zwischen dem Nahpunkt und dem Fernpunkt (also dem fernen Punkt, der bei Ruhe der Akkommodation noch scharf gesehen werden kann).

    Akkommodationslähmungen entstehen durch Krankheiten oder Medikamente (z.B. Atropin).