Agrippa von Nettesheim

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    deutscher Schriftsteller, Arzt, Philosoph und Alchemist; * 14. September 1486, † 18. Februar 1535

    Nettesheim lehrte in Frankreich und Deutschland Theologie, war außerdem Doktor der Rechte und der Medizin, lebte zeitweise in England, Italien (Kriegsdienste unter Kaiser Maximilian I.), in den Niederlanden und Frankreich, betätigte sich als Syndikus in Metz, als Leibarzt der Mutter Franz' I. von Frankreich, wurde der Ketzerei beschuldigt und wegen seines Lobes der "Kabbala" verfolgt. Er blieb zwar Katholik, empfand aber Sympathie für Luther und griff einige kirchliche Institutionen an.

    Agrippa entwickelte zunächst eine neoplatonisch-christliche Philosophie mit okkultem Einschlag; die Magie galt ihm als höchste der Wissenschaften. Die Kraft, die alle Veränderungen bedingt, ist für ihn die Weltseele (Spiritus mundi). In seine mystisch-kabbalistische Weltschau mischte sich später eine starke Skepsis, die die Unmöglichkeit des Wissens und die mangelnde Beweiskraft menschlicher Urteile darzulegen suchte.