Agnolo Bronzino

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    italienischer Maler; * 17. November 1503 in Monticelli bei Florenz, † 23. November 1572 in Florenz

    Bronzino ist einer der Hauptmeister des florentinischen Manierismus.


    Er war Schüler des Raffaellino del Garbo, dann Schüler und Mitarbeiter von Jacopo Pontormo. Gemeinsam mit seinem Lehrer arbeitete Bronzino ab 1522 an der Ausmalung der Certosa bei Florenz. Die frühen Werke stehen noch ganz unter dem Einfluss Pontormos. Während seines Romaufenthaltes (1546-48) studierte Bronzino Michelangelos Fresken in der Sixtinischen Kapelle, die ihn zu eigenen Werken in der Manier des großen Malers anregten. In den folgenden Jahren war Bronzino hauptsächlich in Florenz tätig, wo er ein großes Atelier leitete.

    Bronzino schuf religiöse und allegorische Gemälde und Fresken; unter anderem malte er mehrere Allegorien der Liebe mit Venus und Cupido, in denen die nackten, glatten Körper durch raffinierte Biegung in eine lineare Flächigkeit transponiert sind. Benvenuto Cellini erwähnt 1546 ausdrücklich, dass Bronzino "wie Michelangelo alles von durchdachten Skulpturmodellen herleite".

    Sein größtes Können offenbarte Bronzino aber auf dem Gebiet der Porträtmalerei. Das bei den Fresken, Altarmalereien und Teppichentwürfen erworbene vielseitige technische Können verdichtete der Künstler in seinen Bildnissen des Herzogs und der Herzogin, des Ehepaares Panciatichi und seiner Bildhauerfreunde zum Höhepunkt seiner Kunst. Diese Porträts verbinden mit der stolzen Haltung der Dargestellten und einem weitgehenden Einfühlen in das Stoffliche der Kostüme eine psychologische Eindringlichkeit, die mit ihren verschlossenen Mienen im Gegensatz zu Tizian die Kälte der Seelen unverhüllt durchscheinen lässt.

    Werke: "Kreuzabnahme" (1545, Besançon); "Christus in der Vorhölle" (1552, Florenz, Museo Santa Croce); Fresken im Palazzo Vecchio (1545-64, Florenz); Porträt Cosimo I. Medici (Florenz, Galleria Pitti; Berlin und Lucca); Porträts der Medici (Florenz, Uffizien und Lucca, Museum) u.a.