Adler (Heraldik)

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    Wappentier und Symbol (König der Vögel) vieler Völker und Kulturkreise in alter und neuer Zeit (Japan, Indien, Griechenland); mit Vorliebe von Reichen mit universalem Herrschaftsanspruch verwendet. Neben dem Löwen ist der Adler das in der Heraldik am häufigsten verwendete Wappenbild.

    Geschichte

    Der einköpfige Adler erscheint auf den Feldzeichen der Perser und der Makedonier; den Römern war er das Symbol Jupiters, des höchsten der Schutzgötter des Heeres und der Kaiser (Augustus, Konstantin). Durch den Übergang der Römischen Reichstradition an die deutschen Kaiser (seit Karl dem Großen) schmückte er die deutschen Reichsbanner des Mittelalters; zusammen mit dem Kreuz war er Symbol des Reiches (schwarzer Adler auf weißem Grund), wobei das Königswappen den einköpfigen und das Kaiserwappen den zweiköpfigen Adler zeigte; ab Mitte 12. Jh. auch Wappenbild der großen Reichsfürsten. Im 15. Jh. übernahmen ihn die Reichsstädte als Zeichen ihrer Freiheit.

    Der Doppeladler war in Fortsetzung der Tradition des 1. Reiches das Wappen der Habsburger Monarchie wie des zaristischen Russlands. Napoleon I. verlieh seit 1804 (Beginn des imperialen Anspruchs) seinen Heeren goldene Adler-Standarten; mit weniger imperialem Bewusstsein machten ihn auch die jungen USA zu ihrem Wappentier.

    1848 Doppeladler Symbol des Deutschen Bundes; das 2. Kaiserreich von 1871 übernahm den preußischen Einkopfadler, Übergang 1919 auf die Weimarer Republik und 1950 auf die Bundesrepublik Deutschland (schwarzer Adler mit rotem Schnabel und roten Fängen in goldenem Schild).