Yanoama

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    Name der Indianerstämme am oberen Orinoko (Südvenezuela und Nordwestbrasilien), deren Lebensraum durch das Vordringen der westlichen Zivilisation und deren Schutzgebiet insbesondere durch Goldsucher bedroht ist. Zu den Yanoama gehören unter anderem die Yanomami und die Waika. Die Anzahl der Yanoama wird auf rund 15 000 geschätzt.

    Die Sprache der Yanoama kann keiner größeren Sprachfamilie zugeordnet werden. Die Indianer bewohnen charakteristische Runddörfer, die aus nur einem großen Gebäude bestehen, in dem alle Dorfbewohner leben. Sie betreiben Brandrodungslandwirtschaft im Regenwald. Hauptsächlich werden Kochbananen und Tabak angebaut. Die Jagd spielt eine wichtige Rolle. Hierzu wird als besonders effiziente Waffe das Blasrohr verwendet. Mit dem Rohr wird ein kleiner Pfeil abgeschossen, dessen Spitze mit dem Pflanzengift Curare bestrichen ist. Mit dem Blasrohr werden vor allem Vögel und Affen gejagt. Kriegszüge und Frauenraub sind wesentlicher Bestandteil des Lebens der Yanoama.

    Die Yanoama glauben an ein Jenseits, in das die Seelen der Toten gelangen. Sie feiern rituelle Totenfeste, bei denen die Toten verbrannt werden. Die Asche der Toten wird nach einer mehrwöchigen Frist von den Verwandten gegessen. Die Yanoama glauben an Geister ("hekula"), mit denen sie durch Genuss von Rauschmitteln Kontakt aufnehmen können. Jedem Menschen ist ein Tier zugeordnet, in dem die "Schattenseele" des Menschen wohnt.

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