Wladimir

    Aus WISSEN-digital.de

    Stadt an der Kljasma im zentralen europäischen Industriegebiet Russlands.

    Mittelalterlicher Architekturkomplex.

    Kunst und Kultur

    Die Architektur ist überwiegend durch Bauten der Wladimirer Schule (seit Mitte des 12. Jh.s, davor Einfluss westlicher Romanik aus Kiew, Nowgorod) bestimmt, einkuppeliger Kirchentyp mit vier oder sechs Pfeilerkuppeln und mit Wiederholung von Pfeilern und Kuppeln als Pilaster, Blendbögen u.a.

    Hauptwerke der Wladimirer Schule sind die Uspenski-Kathedrale (1158-60/61, Hauptkirche des nordöstlichen Rus, die Andrej Bogoljubski für die hochberühmte Ikone der später so genannten Gottesmutter von Wladimir erbaute [1480 in den Kreml von Moskau überführt, heute Tretjakowgalerie, Moskau], nach Brand 1185-89 Wiederaufbau und Erweiterung um zweigeschossige Galerien, Eckkuppeln, Apsiden in Anlehnung an das Modell der Kathedrale des Kiewer Höhlenklosters, sechs Pfeiler-Kuppel mit Westempore u.a); die Dmitri-Kathedrale (1194-97, Hofkirche aus der Zeit Wsewolods, vier Pfeiler-Kreuz-Kuppelkirche, Freskenmalerei mit Jüngstem Gericht, ornamentale, teppichähnliche Verkleidung der oberen Fensterzone u.a.) sowie mehrere Klöster mit Kathedralen (12./13. Jh.).

    Von der Befestigungsanlage Wladimirs ist das Goldene Tor erhalten (1164 entstanden, oft erweitert, mit vergoldetem Kupfer verkleidete Torbögen).

    Geschichte

    Um 1108 von Wladimir II. (Monomach) als Festung gegründet; sein Sohn Juri Dolgoruki errichtete in der Nähe seinen Fürstenhof; 1158 Residenz des Fürsten Andrei Bogoljubski, der Wladimir zum Zentrum des russischen Fürstentums Wladimir-Susdal ausbaute. Wladimir besteht aus innerer Stadt (Burgfestung), neuer Stadt um den Hof Dolgorukis und im Osten einem dritten Stadtbezirk als Handels- und Handwerkervorstadt (Possad). 1185 Großbrand und Vernichtung, Wiederaufbau unter Wsewolod III. (geboren 1176, gestorben1212); ab 1299 Sitz des russischen Metropoliten bis zu dessen Übersiedlung nach Moskau (1326); 1778 weiterer Großbrand mit weitgehender Zerstörung.

    Kalenderblatt - 20. April

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