Vittorio Gassman

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    italienischer Schauspieler; * 1. September 1922 in Genua, † 29. Juni 2000 in Rom

    Sohn eines deutschen Ingenieurs und einer Italienerin; Studium der Rechtswissenschaften. Auf Anregung seiner Mutter wurde Gassman nach dem Studium Schüler an der berühmten Accademia d'Arte Dramatica in Rom. 1943 debütierte er im Ensemble der Theatergruppe von Alda Borello und zählte bald zu den erfolgreichsten Schauspielern Italiens; er gehörte zur Theatergruppe Luchino Viscontis und spielte im Ensemble des Nationaltheaters mit. 1951 gründete er zusammen mit Luigi Squarzina seine eigene Theatergruppe, deren Direktor er 1954/55 war und mit der er Tourneen bis nach Südamerika unternahm. Er spielte u.a. die Figur des Orlando in Shakespeares "Wie es euch gefällt", Kowalski in Tennessee Williams "Endstation Sehnsucht", Peer Gynt und Hamlet. Er war ein hervorragender Charakterschauspieler im tragischen wie im komischen Fach.

    Gassman spielte außerdem in mehr als 100 Filmen mit, unter anderem in "Bitterer Reis" (1949) und "Krieg und Frieden" (1956). Für seine darstellerische Leistung in "Man nannte es den großen Krieg" (1958) erhielt er den Preis als "Bester Schauspieler" Italiens, eine Auszeichnung, die er später noch mehrere Male bekam. Weitere Rollen in "Barrabas", "Branca Leone" und "Der Duft der Frauen". Regisseur einiger Filme; für "Ohne Familie" erhielt Gassman 1979 den Donatello-Preis.

    Ebenfalls 1979 gründete er in Florenz eine Schauspielschule; außerdem war Gassman als Schriftsteller und Übersetzer tätig. 1982 erschienen seine Erinnerungen unter dem Titel: "Eine große Zukunft hinter sich. Leben, Lieben und Wunder eines Matadors".