Visuelle Poesie

    Aus WISSEN-digital.de

    Poesie, die Schrift und Bild vereinigt. Dabei werden meist mit Buchstaben Bilder geformt, z.B. das Wort "Baum" präsentiert sich graphisch mit Stamm und Ästen oder das Wort "Fisch" ist so geschrieben, dass es die Form eines Fisches hat.

    Die Wurzeln der visuellen Poesie reichen bis in die hellenistische Zeit, vor allem in der bukolischen Dichtung: Theokrit zeichnete z.B. eine Panflöte und schrieb auf die verschiedenen Rohre der Flöte ein Gedicht über dieses Musikinstrument. Im Barock fanden die nun "Figurengedicht" genannten visuellen Dichtungen große Beliebtheit und erlangten einen neuen Höhepunkt. Auch im 20. Jahrhundert fand die visuelle Poesie zu neuer Blüte, vor allem mit St. Mallarmés "Un coup de dés", G. Apollinaires "Calligrammes", sowie F.T. Matinettis "Parole in liberà". In Deutschland sind K. Schwitters, E. Gomringer, E. Jandl, H. Gappmeyer sowie die Dadaisten als Vertreter der visuellen Poesie zu nennen.