Uran

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    auch: Uranium (internationaler Name);

    chemisches Element (Zeichen U); Ordnungszahl 92; Atomgewicht 238,03; Dichte 18,97. Nach dem Planeten Uranus benanntes, schwach radioaktives Schwermetall, weiß und sehr hart. Es gibt verschiedene natürlich vorkommende Isotope: U 238, U 235 und U 234. Im Periodensystem der Elemente wird es den Actinoiden zugeordnet. Uran schmilzt bei 1 330 °C und löst sich in verdünnten Säuren zu Uransalzen.

    Es kommt in der Natur vor allem in Form des Isotops U 238 (99,3 % natürlichen Urans in Uranerz, z.B. Pechblende) und des spaltbaren Isotops U 235 vor, mit den größten Lagerstätten in Kanada, den USA, Brasilien, der früheren Sowjetunion, in Südafrika und Australien.

    Zur Urangewinnung wird das uranhaltige Gestein gemahlen und durch alkalische Schmelzen in wasserlösliche Verbindungen überführt.

    Bedeutung

    Das beim Zerfall aus U 238 (Halbwertszeit: 4,5 Mrd. Jahre) entstehende Uranblei (Pb 206) lässt sich für die geologische Altersbestimmung nutzen.

    Die hauptsächliche Bedeutung liegt jedoch in der Spaltbarkeit von U 235. Durch den Beschuss mit langsamen Neutronen entstehen Elemente mittlerer Kernladungszahl, 2-3 Neutronen werden frei. Diese wiederum wirken auf U 235-Atomkerne ein, es entsteht eine Kettenreaktion. Dieser Vorgang läuft - in kontrollierter Form - in den Reaktoren von Kernkraftwerken ab. Bei Kernwaffen wird die Zerstörungskraft der unkontrollierten, lawinenartig anschwellenden Kettenreaktion genutzt; U 238 ist das Ausgangsprodukt zur Herstellung des atomwaffenfähigen, spaltbaren Plutoniums und hat die längste Halbwertzeit (109 Jahre).

    Geschichte

    Das Element wurde 1789 von M.M.H. Klaproth in der Pechblende entdeckt; 1841 gewann E.M. Péligot es als Metall. Die radioaktiven Eigenschaften von Uran konnte H. Becquerel 1896 nachweisen. 1938 gelang O. Hahn und F. Strassmann erstmals die Kernspaltung von Urankernen durch Neutronen.

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