Tunnelbau

    Aus WISSEN-digital.de

    ein Spezialgebiet der Bautechnik, das sich auf der Grundlage geologischer Untersuchungen entsprechend Der Funktion des Tunnels mit der Festlegung der Linienführung und des Querschnittes sowie mit der Bauweise und Ausführung befasst.

    Bei Gebirgstunneln ist die Bauweise abhängig von der Festigkeit des Gebirges. Im Festgestein wird der bergmännische Vortrieb angewandt, wobei der volle Ausbruch vorgenommen wird, möglichst ohne Auszimmerung. Der Fels wird durch Sprengung oder mithilfe von Tunnelfräsmaschinen gelöst und der Ausbruch mit Schrappern oder Kopfladern auf Förderbändern aufgegeben und abtransportiert. Die Wandungen werden durch eingebohrte Felsanker oder mit gewellten und gelochten Blechen, die der Krümmung des Tunnels angepasst sind und auf Montagebögen aus T-Profilen befestigt werden, gesichert. Hinter die Bleche wird steifplastischer Beton gepresst. Anstelle von Blechen werden auf Winkeleisen gespannte Felssicherungsmatten (Stahlgeflechte) gespannt und mit Spritzbeton ausbetoniert.

    Unterwassertunnel werden entweder in offenen Baugruben oder im Absenkverfahren hergestellt. Bei offener Baugrube wird das Grundwasser abgesenkt oder das offene Wasser durch Spundwände oder Fangdämme abgeschirmt. Beim Absenkverfahren werden im freien Wasser vorgefertigte und gut gesperrte, durch wasserdichte Schotten abgeschlossene Tunnelstücke bis 100 m Länge eingeschwommen und auf ein vorbereitetes Kiesbett oder auf Betonfundamente abgesenkt und aufgelagert. Die Dichtung zwischen den Tunnelstücken wird von Tauchern vorgenommen. Caisson- und Druckluftverfahren werden besonders bei Führung des Tunnels unter der Sohle von Flüssen oder Seen angewandt.