Tschingis Aitmatow

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    kirgisischer Schriftsteller; * 12. Dezember 1928 in Scheker (Kirgisien), † 10. Juni 2008 in Nürnberg

    Aitmatow studierte Veterinärmedizin und Literaturwissenschaft in Moskau und errang bereits mit seinem ersten Roman "Dschamilja" (1958, dt. 1960) einen großen Publikumserfolg. 1959 trat er der Kommunistischen Partei bei und wurde Prawda-Korrespondent in Kirgisien.

    Die Romane Aitmatows sind von einer mythisch-magischen Grundhaltung geprägt, die die Lebensweise und Weltsicht des kirgisischen Volkes widerspiegelt. Auch die Erfahrungen des stalinistischen Terrors flossen in die Erzählungen ein.

    Aitmatow erhielt 1963 den Leninpreis, 1968 den Literaturpreis der Sowjetunion, 1977 den Kirgisischen Staatspreis und 1991 den Friedrich-Rückert-Preis der Stadt Schweinfurt. Ab 1988 war der Schriftsteller Mitglied des Präsidialrats von Michail Gorbatschow, ab 1990 Botschafter in Luxemburg. 1995 bis 2008 war er Botschafter für die Republik Kirgsistan in Frankreich und den Benelux-Staaten und lebte in Brüssel.

    1999 erschienen seine Erinnerungen "Kindheit in Kirgisien".

    Weitere Werke: "Aug' in Auge" (1948, dt. 1974), "Wirf die Fesseln ab, Gülsary" (1966, dt. 1967), "Der Richtplatz" (1986, dt. 1987) u.a.