Tschetschenien (autonome Republik)

    Aus WISSEN-digital.de

    autonome Republik im Nordkaukasus; 15 700 km²; 1,15600 000  Millionen Einwohner; Hauptstadt: Grosny (tschetschenisch: Dschochar-Chala).

    Geschichte

    Tschetschenien erklärte 1990 seine Souveränität. Nach einem Staatsstreich General Dudajews, der sich 1991 zum Präsidenten wählen ließ, wurde 1992 von der russischen Regierung der Ausnahmezustand verhängt. 1994/95 Einmarsch russischer Truppen, die die Autonomiebestrebungen Tschetscheniens in einem grausamen Krieg unterdrückten. Der russische Präsident Jelzin sah sich als Befehlshaber der russischen Armee der internationalen Ächtung für die Verbrechen in Tschetschenien ausgesetzt. 1996 waren die Russen dazu gezwungen, sich zurückzuziehen. 1997 benannten die Tschetschenen die Hauptstadt Grosny in Dschochar-Chala um (nach dem ersten Präsidenten Dschochar Dudajew). 1999/2000 kam es zu einem erneuten Einmarsch russischer Truppen in Tschetschenien und zur Einnahme Grosnys (zweiter Tschetschenienkrieg). Auch weiterhin kommt es zu Kämpfen zwischen tschetschenischen Separatisten und russischen Truppen. Die große Mehrheit der Tschetschenen stimmte jedoch bei einem Referendum im März 2003 für eine endgültige Anbindung an Russland und für eine neue Verfassung. Bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2003 wurde der Kandidat Moskaus, Achmat Kadyrow, Sieger. Menschenrechtsorganisationen nannten die Wahl angesichts des anhaltenden Guerillakrieges eine Farce. Kadyrow wurde im Mai 2004 Opfer eines Bombenanschlags tschetschenischer Rebellen. Zu seinem Nachfolger wurde der bis dahin als Innenminister amtierende Alu Alchanow (ebenfalls von Moskau unterstützt) gewählt. Im April 2007 übernahm Ramsan Kadyrow, der Sohn Achmat Kadyrows, das Präsidentenamt.

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.