Tristan und Isolde

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    Handlung in drei Akten von R. Wagner. Das Libretto stammt vom Komponisten und basiert auf der keltischen Sage von Tristan und Isolde (Versepos "Tristan", 13. Jh., von Gottfried von Straßburg); der Stoff wurde in der Romantik wieder neu belebt. Atmosphärisch ließ sich Wagner auch von Novalis' "Hymnen an die Nacht" inspirieren.

    Die Uraufführung fand am 10. Juni 1865 im Königlichen Hof- und Nationaltheater in München unter der Leitung von H. v. Bülow statt; Wagner hatte zuvor persönlich mit dem Orchester geprobt.

    Die wichtigsten Personen

    Marke ,König von Cornwall (Bass)

    Tristan, Markes Neffe (Tenor)

    Kurwenal, Tristans Diener (Bariton)

    Melot, ein Freund Tristans (Tenor)

    Isolde, irische Königstochter (Sopran)

    Brangäne, Isoldes Dienerin (Sopran)

    Hirte (Tenor)

    Steuermann (Bariton)

    junger Seemann (Tenor)

    Handlung

    Die Handlung spielt im 12. Jahrhundert in Cornwall und der Bretagne.

    (Vorgeschichte: Tristan tötet im Krieg Morold, den Verlobten der irischen Königstochter Isolde. Bald darauf kommt ein verwundeter Held zu Isolde, um sich pflegen zu lassen; es ist Tristan. Isolde bringt es nicht über sich, ihn aus Rache zu töten und lässt ihn gehen.)

    Tristan soll Isolde als Friedenspfand zu Marke, dem König von Cornwall, bringen; sie soll den König heiraten. Während der Schiffsüberfahrt überzeugt sie Tristan, dass er für seinen Mord an Morold büßen müsse, und reicht ihm einen Gifttrank, vom dem auch sie trinkt. Dieser ist jedoch in Wirklichkeit ein Liebestrank, von der Dienerin Brangäne gemischt. Nachdem Tristan und Isolde auf Markes Schloss eine Liebesnacht miteinander verbracht haben, werden sie morgens von Marke überrascht; dieser verwundet Tristan im Kampf: Der schwer Verletzte wird auf seine Burg in der Bretagne gebracht, wo er sich nach dem erlösenden Tod durch Isoldes Hand sehnt. Als Isoldes Schiff anlegt, reißt er sich die Verbände ab und stirbt in ihren Armen. Ein zweites Schiff mit König Marke legt an; es kommt zum Kampf. Marke beklagt die Toten: Durch Brangäne über die Hintergründe aufgeklärt, wollte er das Liebespaar zusammenführen. Isolde folgt Tristan in den vereinigenden Liebestod.

    Zum Werk

    Wagner richtete in der Oper "Tristan und Isolde" sein Hauptaugenmerk auf das "innere Drama" der Liebe, deshalb wählte er die unübliche Gattungsbezeichnung "Handlung". In der Partitur verwirklicht er, was er in seiner programmatischen Schrift "Oper und Drama" gefordert hat: Das Orchester wächst über seine rein begleitende und kommentierende Funktion hinaus und wird selbst zum Bestandteil des Dramas. Mit Hilfe der Leitmotivtechnik können das Unbewusste und die Erinnerung hervorragend dargestellt werden; diese Technik beeinflusste nicht nur zahlreiche spätere Komponisten, sondern auch Psychoanalyse und Literatur.