Tiere

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch: Animalia)

    Die Tiere bilden eines der drei großen Reiche der Lebewesen neben Pflanzen und Bakterien. Sie beziehen ihre Energie aus organischen Substanzen (Pflanzen, anderen Tieren oder deren Produkten). Da sie in ihrer Ernährung auf andere Lebewesen angewiesen sind, werden sie als heterotroph bezeichnet.


    Die Beschaffung der Nahrung erfolgt - im Gegensatz zu den Pflanzen - bei den Tieren meist aktiv. Typische Merkmale für Tiere sind Zellen ohne Zellwand, eine zielgerichtete Fortbewegung (mit einigen Ausnahmen wie fest sitzenden Seeanemonen, Seepocken etc.), ein Apparat zur Nahrungsaufnahme und Verdauung und ein bestimmtes Verhalten, charakterisiert durch Instinkte, Gedächtnis und Lernen.

    Tiere sind mit Sinneszellen oder -organen ausgestattet, die der Aufnahme von Reizen dienen. Die Sinneszellen bzw. -organe sind wiederum an ein Nervensystem angeschlossen. Die Fortpflanzung erfolgt überwiegend sexuell.

    Die als Tiere bezeichneten meist vielzelligen Lebewesen sind ursprünglich aus primitiven Einzellern hervorgegangen. Die Embryonalentwicklung stellt bei manchen Arten auch heute noch eine exakte Nachzeichnung der Evolutionsgeschichte dar: Das zunächst einzellige Lebewesen nimmt dabei im Laufe seiner Embryonalentwicklung immer differenziertere Züge an und wird schließlich zum Vielzeller, aus dem sich ein komplexes Lebewesen entwickelt.

    Durch ihre vielfältigen Spezialisierungen konnten sich Tiere an die unterschiedlichsten Lebensräume anpassen. Dadurch ist ein komplexes Netz von Räuber- und Beutebeziehungen entstanden, durch das ein ökologisches Gleichgewicht entstehen kann. Auch die teils stark ausgeprägten Wanderungsbewegungen erfüllen eben diesen Zweck.

    Ein immer stärkeres Eingreifen des Menschen führt zu vielfältigen Störungen innerhalb dieses sensiblen Systems. Durch die kommerzielle Ausbeutung natürlicher Ressourcen werden die Lebensräume vieler Tierarten verschmutzt oder gar zerstört, so dass immer mehr Arten vom Aussterben bedroht sind.

    Bereits vor vielen tausend Jahren wurden Tiere vom Menschen domestiziert und zu Nutztieren gemacht. Besonders in der Landwirtschaft sind sie bis heute von großem Nutzen, auch wenn sie wegen der zunehmenden Technisierung eine immer geringere Rolle spielen.

    Systematik

    Die heute lebenden Tiere werden in Einzeller (Protozoen) und Vielzeller (Metazoen) unterteilt, diese wiederum in Stämme, Klassen und weitere Untergruppen. Die Taxonomie orientiert sich an der Evolutionsgeschichte der Lebewesen. Die Zuordnung von Tieren zu einer bestimmten Gruppe wird meist anhand der vergleichenden Anatomie vorgenommen. Über die systematische Einordnung herrscht bei den Wissenschaftlern keine Übereinstimmung, schon über die Anzahl der Stämme gehen die Meinungen auseinander.

    Zu den sehr einfach gebauten vielzelligen Lebewesen gehört der Stamm der Schwämme, die noch kein Nervensystem besitzen. Bereits höher entwickelt sind die Hohltiere, zu denen Seeanemonen und Quallen gehören. Den zweitgrößten Stamm im Tierreich bilden die Weichtiere; dazu zählen u.a. Schnecken und Muscheln. Mit über einer Million Arten ist der Stamm der Gliederfüßer der bedeutendste Stamm, zu ihm gehört auch die Klasse der Spinnentiere und die der Insekten.

    Den am höchsten entwickelten Stamm bilden die Wirbeltiere, die sich wiederum in fünf große Klassen untergliedern: Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere.

    Die neuere Systematik teilt das Reich der Fische in weitere Unterklassen auf: Zu den Knochenfischen (Osteichthyes) zählen z.B. der Hering, der Hecht, der Lachs und der Karpfen, aber auch sehr urtümliche Fische wie beispielsweise die Quastenflosser und Lungenfische. Eine weitere Unterklasse bilden die Knorpelfische (Chondrichthyes), zu denen Haie und Rochen gehören.

    Die Klasse der Lurche (Amphibia) umfasst die drei Ordnungen Blindwühlen, Froschlurche und Schwanzlurche.

    Eine weitere Klasse bilden die Kriechtiere (Reptilia); dazu zählen unter anderen Krokodile, Schildkröten, Echsen und Schlangen.

    Eine weitere artenreiche Klasse ist die der Vögel (Aves), mit mehr als 8 500 Arten, darunter z.B. Eulenvögel, Greifvögel, Papageienvögel, Pinguine und Sperlingsvögel.

    Die bekannteste Tierklasse ist wohl die der Säugetiere (Mammalia) mit Tieren der unterschiedlichsten Lebensweise und Gestalt, wie beispielsweise Wale, Beuteltiere, Rüsseltiere, deren letzte überlebende Familie die Elefanten sind, Raubtiere und Primaten, zu denen auch der Mensch zählt.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.