Thomas Becket

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    Erzbischof von Canterbury; * 21. Dezember 1118 in London, † 29. Dezember 1170 in Canterbury

    auch: Thomas von Canterbury;

    Heiliger; Thomas Becket studierte in Paris Theologie und nahm eine Stelle als Notar bei einem Londoner Politiker an. Der Erzbischof Theobald von Canterbury wurde auf ihn aufmerksam, gab ihm die Stellung eines Erzdiakons in Canterbury und schickte ihn als Gesandten nach Rom und zum Konzil nach Reims. Auf Grund seines diplomatischen Geschicks wurde Becket zum Kanzler und Leiter der politischen Geschäfte des jungen Königs Heinrich II. ernannt.

    Als Kanzler trat Becket mit großem Prunk auf und organisierte für den König dessen Feldzüge gegen Frankreich. Um den Krieg gegen Frankreich zu finanzieren, belegte er die Kirchengüter mit harten Abgaben, allerdings tastete er die Grundrechte der Kirche niemals an.

    Nach dem Tod des Erzbischofs von Canterbury wurde Becket auf Betreiben Heinrichs, gegen den Willen der englischen Bischöfe, 1162 zu dessen Nachfolger bestimmt. Becket änderte als Oberhaupt der englischen Kirche seine Lebenshaltung und an Stelle seiner bisherigen Ausschweifungen traten Askese und Entsagung. Er wurde zum Vorkämpfer des Papsttums gegen die Investituransprüche des Königreichs und floh 1164 vor Heinrich II. nach Frankreich.

    Erst nach Jahren kehrte Becket nach England zurück, wo er erneut in Konflikt mit dem König geriet.

    Von Vertrauten Heinrichs II. wurde er am Altar der Kathedrale von Canterbury ermordet. Bereits kurz nach seinem Tod wurde sein Grab in Canterbury zu einer der bedeutendsten Wallfahrtsstätten in England. 1538 ließ König Heinrich VIII. den Schrein mit den Gebeinen zerstören.

    Beckets Leben diente u.a. T.S. Eliot und J. Anouilh als Vorlage für Dramen.

    Thomas Becket wurde 1173 heilig gesprochen.

    Fest: 29. Dezember, in England und Frankreich 7. Juli (Übertragung der Gebeine).