Theodor Cramer-Klett

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    deutscher Unternehmer und Verleger; * 27. September 1817 in Nürnberg, † 5. April 1884

    Der Vater von Theodor Cramer, aus Thüringen stammend, betrieb in Wien eine Seifenfabrik und danach in Nürnberg den Tuchhandel. Theodor Cramer war bis 1837 in einem großen Prager Handels- und Bankhause tätig, um dann in München besonders Naturwissenschaften und Chemie zu studieren. Ende 1839 kam er nach Wien, wo er ein Jahr in der väterlichen Seifenfabrik arbeitete. An diese Tätigkeit schlossen sich weite Reisen an, die besonders in die Schweiz, außerdem nach Frankreich und Italien führten. 1843 entschloss er sich, sich selbstständig zu machen und gründete einen Verlag, nachdem er sich die nötigen buchhändlerischen Kenntnisse in Nürnberg und Leipzig erworben hatte.

    Die entscheidende Wendung in seinem Leben trat durch seine Verheiratung mit Emilie Klett, der Tochter Johann Friedrich Kletts, ein. Johann Friedrich Klett war der Begründer einer Maschinenfabrik, die damals mithilfe englischer Techniker im Dampfmaschinen- und Kesselbau und auf anderen Gebieten tätig war.

    Theodor Cramer, der den Namen Cramer-Klett annahm, übernahm nach Kletts Tod 1847 die Fabrik. Die Hauptarbeitsgebiete waren: Eisenbahnwagenbau, Dampfmaschinenbau mit Eisengießerei, Eisenhochbau, Brückenbau und Arbeiten auf kriegstechnischem Gebiet. Alle Erzeugnisse wurden nach Möglichkeit unter Berücksichtigung der Massenfabrikation durchgebildet. 1850 kam der erste Auftrag für 150 Güterwagen für die Bayerische Staatsbahn. Der Dampfmaschinenbau florierte ebenfalls. Cramer-Klett als Fabrikherr und Ludwig Werder als technischer Leiter machten die Maschinenfabrik zu einer der ersten Deutschlands. Die 1898, 15 Jahre nach Cramer-Kletts Tod, erfolgte Verschmelzung mit der Maschinenfabrik Augsburg führte zu der Firma MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg).