Thaksin Shinawatra

    Aus WISSEN-digital.de

    thailändischer Ministerpräsident; * 26. Juli 1949 in Chiang Mai

    Thaksin Shinawatra war nach der Schule 1973 zunächst als Polizeibeamter tätig. Anschließend studierte er in den USA Jura, wobei er den Master in Kriminalrecht an der Eastern Kentucky University in Richmond und den Doktorgrad an der Sam Houston State University in Huntsville (Texas) erwarb. 1987 beendete er als Oberstleutnant seine Polizeikarriere und wechselte in die Wirtschaft. Er etablierte Mobilfunk und Satellitenübertragung in Thailand und begründete das größte thailändische Telekomunternehmen, wodurch er zum Milliardär avancierte.

    Seine politische Karriere begann Thaksin Shinawatra 1994 als Außenminister. In den darauffolgenden Jahren führte er die Partei Palang Dharma als Vorsitzender, 1995 bis 1997 war er stellvertretender Ministerpräsident. Im Jahr 1998 gründete er die Partei "Thai Rak Thai" (TRT, Thais lieben Thais), die bei den Parlamentswahlen 2001 fast die Hälfte der Mandate errang. Am 14. Februar 2001 wurde Thaksin Shinawatra vom König Rama IX. im Amt des Ministerpräsidenten vereidigt und 2005 bestätigt. Damit ist er der erste Ministerpräsident in der Geschichte Thailands, der sich als Regierungschef behaupten konnte. Im April 2006 kündigte er nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei bei den Parlamentswahlen seinen Rücktritt an, führte die Amtsgeschäfte jedoch weiter. Im September 2006 wurde er durch einen unblutigen Militärputsch gestürzt.

    Während seiner Amtszeit gelang es Thaksin Shinawatra, die Wirtschaft Thailands anzukurbeln. Allerdings werfen ihm Opposition und Menschenrechtler Populismus und Korruption vor; ferner wurden die Wahlen den internationalen Standards nicht gerecht.

    Bei seiner Rückkehr in sein Heimatland wurde er im März 2008 festgenommen und wegen Korruption vor Gericht gestellt. Im Falle einer Verurteilung drohen dem ehemaligen Premierminister bis zu 15 Jahre Haft.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.